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Die Einstellung von Kita-Leitungskräften zu Inklusion
Die Einstellung von Kita-Leitungskräften zu Inklusion
Eine positive Einstellung von frühpädagogischen Fachkräften zu Inklusion gilt als Erfolgsfaktor für die Umsetzung von Inklusion im Bereich der Kindertagesbetreuung (u. a. Dias & Cadime, 2016; Lohmann, Wiedebusch, Hensen & Mahat, 2016). Da die Datenlage und die Anzahl überprüfter Erhebungsinstrumente zu diesem Themenbereich jedoch sowohl im internationalen, aber v. a. auch im nationalen Bereich gering ist (Grönke & Sarimski, 2018), wurden folgende Ziele für die Arbeit aufgestellt: (a) die Erstellung eines Einstellungsfragebogens zu Inklusion für frühpädagogische Fachkräfte; (b) die Analyse von Zusammenhängen zwischen der Einstellung von Leitungskräften zu Inklusion und berufsbezogenen individuellen Merkmalen der Einstellungsträger/innen; (c) die Aufstellung eines Strukturgleichungsmodells, welches die Rolle der Einstellung zu Inklusion bei der Umsetzung von Inklusion in den Kontext verschiedener Faktoren auf Leitungs-, Team-, Einrichtungs- und Netzwerkebene setzt. Mittels Online-Fragebogen wurden Kita-Leitungskräfte in Bayern (N=2555) zum Thema Inklusion von Kindern mit Behinderung befragt. Die Forschungsarbeit schließt an das Projekt Inklusion vor Ort (Wirts, Wertfein & Wölfl, 2018; Wölfl, Wertfein & Wirts, 2017) des Staatsinstituts für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) an. Für die Erhebung der Einstellung zu Inklusion wurde der Einstellungsfragebogen zu Inklusion für Lehrer (EFI-L, Seifried, 2015) für den frühpädagogischen Bereich adaptiert und eingesetzt. Die Überprüfung der psychometrischen Qualität der adaptierten Skala EFI-K (Einstellungsfragebogen zu Inklusion für die Kita) wurde u. a. mittels Faktorenanalysen vorgenommen. Die Güte des EFI-K erwies sich als ausreichend gut (CFI=.948, RMSEA=.057, SRMR=.045) und die interne Konsistenz als hoch (α=.89). Die Skala kann ihren Einsatz auch in der frühpädagogischen Praxis als Instrument zur Reflexion oder zur Bedarfserhebung von Fortbildungen finden. Zu den zentralen Ergebnissen der Arbeit zählt, dass eine positive Einstellung von Kita-Leitungskräften zu Inklusion den Prozess der Umsetzung von Inklusion beschleunigt und insbesondere in Bezug auf die Qualität der Umsetzung von Inklusion eine große Bedeutung spielen kann. Mithilfe eines umfassenden Strukturgleichungsmodells konnte gezeigt werden, dass die Einstellung zu Inklusion dabei eine mehrdimensionale Rolle einnimmt und mit weiteren zentralen Aspekten wie z. B. der inklusionsbezogenen Berufserfahrung der Leitungskraft oder der Haltung des Teams zum Thema Inklusion interagiert. Das Modell zeigt auch die Bedeutung eines qualitativen Unterstützungsnetzwerks und inklusionsbezogener Fortbildungen auf. Ein ergebnisbasiertes Konzept zur Unterstützung von Kita-Leitungskräften bei der Umsetzung von Inklusion wird vorgestellt.
Inklusion, Einstellung zu Inklusion, Kita, Leitungskräfte, Umsetzung von Inklusion
Wölfl, Janina
2023
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Wölfl, Janina (2023): Die Einstellung von Kita-Leitungskräften zu Inklusion. Dissertation, LMU München: Fakultät für Psychologie und Pädagogik
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Abstract

Eine positive Einstellung von frühpädagogischen Fachkräften zu Inklusion gilt als Erfolgsfaktor für die Umsetzung von Inklusion im Bereich der Kindertagesbetreuung (u. a. Dias & Cadime, 2016; Lohmann, Wiedebusch, Hensen & Mahat, 2016). Da die Datenlage und die Anzahl überprüfter Erhebungsinstrumente zu diesem Themenbereich jedoch sowohl im internationalen, aber v. a. auch im nationalen Bereich gering ist (Grönke & Sarimski, 2018), wurden folgende Ziele für die Arbeit aufgestellt: (a) die Erstellung eines Einstellungsfragebogens zu Inklusion für frühpädagogische Fachkräfte; (b) die Analyse von Zusammenhängen zwischen der Einstellung von Leitungskräften zu Inklusion und berufsbezogenen individuellen Merkmalen der Einstellungsträger/innen; (c) die Aufstellung eines Strukturgleichungsmodells, welches die Rolle der Einstellung zu Inklusion bei der Umsetzung von Inklusion in den Kontext verschiedener Faktoren auf Leitungs-, Team-, Einrichtungs- und Netzwerkebene setzt. Mittels Online-Fragebogen wurden Kita-Leitungskräfte in Bayern (N=2555) zum Thema Inklusion von Kindern mit Behinderung befragt. Die Forschungsarbeit schließt an das Projekt Inklusion vor Ort (Wirts, Wertfein & Wölfl, 2018; Wölfl, Wertfein & Wirts, 2017) des Staatsinstituts für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) an. Für die Erhebung der Einstellung zu Inklusion wurde der Einstellungsfragebogen zu Inklusion für Lehrer (EFI-L, Seifried, 2015) für den frühpädagogischen Bereich adaptiert und eingesetzt. Die Überprüfung der psychometrischen Qualität der adaptierten Skala EFI-K (Einstellungsfragebogen zu Inklusion für die Kita) wurde u. a. mittels Faktorenanalysen vorgenommen. Die Güte des EFI-K erwies sich als ausreichend gut (CFI=.948, RMSEA=.057, SRMR=.045) und die interne Konsistenz als hoch (α=.89). Die Skala kann ihren Einsatz auch in der frühpädagogischen Praxis als Instrument zur Reflexion oder zur Bedarfserhebung von Fortbildungen finden. Zu den zentralen Ergebnissen der Arbeit zählt, dass eine positive Einstellung von Kita-Leitungskräften zu Inklusion den Prozess der Umsetzung von Inklusion beschleunigt und insbesondere in Bezug auf die Qualität der Umsetzung von Inklusion eine große Bedeutung spielen kann. Mithilfe eines umfassenden Strukturgleichungsmodells konnte gezeigt werden, dass die Einstellung zu Inklusion dabei eine mehrdimensionale Rolle einnimmt und mit weiteren zentralen Aspekten wie z. B. der inklusionsbezogenen Berufserfahrung der Leitungskraft oder der Haltung des Teams zum Thema Inklusion interagiert. Das Modell zeigt auch die Bedeutung eines qualitativen Unterstützungsnetzwerks und inklusionsbezogener Fortbildungen auf. Ein ergebnisbasiertes Konzept zur Unterstützung von Kita-Leitungskräften bei der Umsetzung von Inklusion wird vorgestellt.