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Gesundheit, Leistung und Verhalten konventioneller Mastputenhybriden unter den Bedingungen ökologischer Haltungsanforderungen
Gesundheit, Leistung und Verhalten konventioneller Mastputenhybriden unter den Bedingungen ökologischer Haltungsanforderungen
Ziel der Untersuchung war die Gesundheit, die Leistung und das Verhalten konventioneller Mastputenhybriden (BIG 6) unter ökologischen Haltungsbedingungen zu ergründen. Dazu wurden 200 BIG 6 Puten und zum Vergleich 200 Kelly BRONZE Puten auf einem Betrieb nördlich von München aufgezogen und gemästet. Die Gruppe der BIG 6 Puten unterschied sich im Ernährungsverhalten nicht signifikant von der Gruppe der Kelly BRONZE Puten. Insgesamt wurde festgestellt, dass die Weidenflächen von beiden Seiten abgegrast, jedoch nicht optimal genutzt wurden. Die Nutzung der Aussentröge auf der Weide war bei beiden Gruppen witterungsabhängig. Bevorzugt wurden diese bei kaltem und windstillem Wetter angenommen. Kannibalismus zeigte sich in der Weidephase nicht. Das Ausruhverhalten der Putenrassen ist witterungs- und tagesabhängig und unterscheidet sich hinsichtlich der Putenrassen nicht signifikant. Ebenso zeigten die Tiere keine Unterschiede im Komfort- und Erkundungsverhalten, in der Feindvermeidung sowie in den Verhaltensstörungen. Bei den Kelly BRONZE Puten war erkrankungsbedingt die Verlustrate mit 32,5 % deutlich höher als die der BIG 6 (23,0 %). So ist sie vor allem in der Aufzuchtsphase durch verschiedene Infektionskrankheiten bedingt. In der Weidephase betrug die Verlustrate bei den BIG 6 3,8 % und bei den Kelly BRONZE 4,5 %. Die Gewichtsentwicklung der männlichen Tiere lag bei BIG 6 mit 18,64 kg Lebendmasse vor den Kelly BRONZE Puten mit 15,74 kg. Der MCHC war bei den BIG 6 (309,1 g/l) tendenziell höher als bei den Kelly BRONZE Puten (292,1 g/l). Signifikante Unterschiede traten in der 4., 8. und 12. Lebenswoche auf. Hingegen lassen sich bei den Kelly BRONZE gesicherte höhere Calciumwerte feststellen (11,6 gegenüber 10,8 mg/100 ml im Serum) sowie tendenziell höhere Phosphorwerte (8,8 gegenüber 8,2 mg/100 ml im Serum). Die IgY Gehalte im Serum lagen ebenfalls bei den Kelly BRONZE Puten höher als bei den BIG 6. Das Gesamtgewicht der Schlachtkörper lag bei den BIG 6 mit 11,8 kg über dem der Kelly BRONZE mit 11,3 kg. Bei den Kelly BRONZE Puten ergab der Brustanteil 28,6 % gegenüber 28,3 % bei den BIG 6. Hingegen überwog der Innenfiletanteil bei den weißen mit 7,03 % gegenüber den Kelly BRONZE mit 6,64 %. Lediglich der Anteil der Oberkeulen am Schlachtkörpergewicht war in beiden Gruppen mit 15,7 % gleich. Jedoch wiesen die Kelly BRONZE nach der Teilzerlegung der Oberkeulen einen Fleischanteil von 82,5 % auf, während BIG 6 81,6 % Fleischanteil hatten. Das gleiche Bild ergab sich bei der Teilzerlegung der Unterkeulen (81,8 % bei Kelly BRONZE gegenüber 80,8 % bei BIG 6). In der histologischen Untersuchung zeigte sich bei den Kelly BRONZE Puten ein deutlich breiterer Muskelfaserquerschnitt als bei den BIG 6 im entnommenen Musculus supracoracoideus. Zusammenfassend lässt die Studie den Schluss zu, dass trotz teilweise deutlicher Unterscheide in den untersuchten Parametern sich beide Putenrassen unter den untersuchten Bedingungen und dem entsprechenden Management zur Freilandhaltung eignen und ohne Bedenken in einer ökologischen Haltungsform untergebracht werden können.
Puten, Big 6, Kelly Bronze, Freilandhaltung, Verhalten, IgY
Le Bris, Johann
2005
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Le Bris, Johann (2005): Gesundheit, Leistung und Verhalten konventioneller Mastputenhybriden unter den Bedingungen ökologischer Haltungsanforderungen. Dissertation, LMU München: Faculty of Veterinary Medicine
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Abstract

Ziel der Untersuchung war die Gesundheit, die Leistung und das Verhalten konventioneller Mastputenhybriden (BIG 6) unter ökologischen Haltungsbedingungen zu ergründen. Dazu wurden 200 BIG 6 Puten und zum Vergleich 200 Kelly BRONZE Puten auf einem Betrieb nördlich von München aufgezogen und gemästet. Die Gruppe der BIG 6 Puten unterschied sich im Ernährungsverhalten nicht signifikant von der Gruppe der Kelly BRONZE Puten. Insgesamt wurde festgestellt, dass die Weidenflächen von beiden Seiten abgegrast, jedoch nicht optimal genutzt wurden. Die Nutzung der Aussentröge auf der Weide war bei beiden Gruppen witterungsabhängig. Bevorzugt wurden diese bei kaltem und windstillem Wetter angenommen. Kannibalismus zeigte sich in der Weidephase nicht. Das Ausruhverhalten der Putenrassen ist witterungs- und tagesabhängig und unterscheidet sich hinsichtlich der Putenrassen nicht signifikant. Ebenso zeigten die Tiere keine Unterschiede im Komfort- und Erkundungsverhalten, in der Feindvermeidung sowie in den Verhaltensstörungen. Bei den Kelly BRONZE Puten war erkrankungsbedingt die Verlustrate mit 32,5 % deutlich höher als die der BIG 6 (23,0 %). So ist sie vor allem in der Aufzuchtsphase durch verschiedene Infektionskrankheiten bedingt. In der Weidephase betrug die Verlustrate bei den BIG 6 3,8 % und bei den Kelly BRONZE 4,5 %. Die Gewichtsentwicklung der männlichen Tiere lag bei BIG 6 mit 18,64 kg Lebendmasse vor den Kelly BRONZE Puten mit 15,74 kg. Der MCHC war bei den BIG 6 (309,1 g/l) tendenziell höher als bei den Kelly BRONZE Puten (292,1 g/l). Signifikante Unterschiede traten in der 4., 8. und 12. Lebenswoche auf. Hingegen lassen sich bei den Kelly BRONZE gesicherte höhere Calciumwerte feststellen (11,6 gegenüber 10,8 mg/100 ml im Serum) sowie tendenziell höhere Phosphorwerte (8,8 gegenüber 8,2 mg/100 ml im Serum). Die IgY Gehalte im Serum lagen ebenfalls bei den Kelly BRONZE Puten höher als bei den BIG 6. Das Gesamtgewicht der Schlachtkörper lag bei den BIG 6 mit 11,8 kg über dem der Kelly BRONZE mit 11,3 kg. Bei den Kelly BRONZE Puten ergab der Brustanteil 28,6 % gegenüber 28,3 % bei den BIG 6. Hingegen überwog der Innenfiletanteil bei den weißen mit 7,03 % gegenüber den Kelly BRONZE mit 6,64 %. Lediglich der Anteil der Oberkeulen am Schlachtkörpergewicht war in beiden Gruppen mit 15,7 % gleich. Jedoch wiesen die Kelly BRONZE nach der Teilzerlegung der Oberkeulen einen Fleischanteil von 82,5 % auf, während BIG 6 81,6 % Fleischanteil hatten. Das gleiche Bild ergab sich bei der Teilzerlegung der Unterkeulen (81,8 % bei Kelly BRONZE gegenüber 80,8 % bei BIG 6). In der histologischen Untersuchung zeigte sich bei den Kelly BRONZE Puten ein deutlich breiterer Muskelfaserquerschnitt als bei den BIG 6 im entnommenen Musculus supracoracoideus. Zusammenfassend lässt die Studie den Schluss zu, dass trotz teilweise deutlicher Unterscheide in den untersuchten Parametern sich beide Putenrassen unter den untersuchten Bedingungen und dem entsprechenden Management zur Freilandhaltung eignen und ohne Bedenken in einer ökologischen Haltungsform untergebracht werden können.