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Fremd. Eigen. Entfremdet. performative Verhandlungen von Fremdheit in zeitgenössischer indonesischer Kunst
Fremd. Eigen. Entfremdet. performative Verhandlungen von Fremdheit in zeitgenössischer indonesischer Kunst
Indonesien – eine junge Nation, deren Bevölkerung von derzeit ca. 260 Millionen Einwohner*innen die viertgrößte Population und die drittgrößte Demokratie weltweit darstellt – hebt sich als Heimat zahlreicher Kulturen, Sprach- und Religionsgemeinschaften durch eine ausgesprochene Heterogenität hervor. Zugleich ist die jüngste indonesische Geschichte von Konflikten und Gewalt geprägt, nicht zuletzt aufgrund der kolonialen Vergangenheit. In Anbetracht dieses vielschichtigen und oft zwiespältigen Kontextes stellt sich die Frage, wie sich zeitgenössische indonesische Kunst innerhalb dieser Heterogenität und Ambivalenz positioniert: Inwieweit versuchen zeitgenössische Künstler*innen, der Vielfalt gerecht zu werden und finden sich Strategien, Ziele eines gemeinsamen Miteinanders zu formulieren? Die Dissertationsschrift widmet sich der Frage, welche performativen Elemente in zeitgenössischer indonesischer Kunst herangezogen wurden, um Fremdheitserfahrungen zu verhandeln und gegebenenfalls auf breiterer gesellschaftlicher Ebene Diskurse anzustoßen. Im Zentrum stehen Werkkomplexe von Mella Jaarsma, FX Harsono und Marintan Sirait, die in Indonesien Pionierarbeit auf dem Feld der zeitgenössischen Kunst geleistet haben und in Performances, Installationen und Video-Installationen das Thema Fremdheit auf unterschiedliche Weise aufgreifen. Es wird gezeigt, dass verschiedene Dimensionen von Fremdheitserfahrungen in den künstlerischen Arbeiten miteinander verwoben sind und dass die angewandten performativen Strategien dem mitunter ambivalenten Verhältnis zwischen dem Eigenen und dem Fremden Ausdruck verleihen. Dabei knüpfen die Werke an vielfältige Traditionen an und setzen sich so in Bezug zu lokalen Praktiken wie auch zu zeitgenössischen Kunstformen.
Zeitgenössische Kunst, Indonesien, Fremdheit, Performativität, Identität, Installationskunst, Performance-Kunst, Video-Installation, Mella Jaarsma, FX Harsono, Marintan Sirait
Oey, Sally
2021
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Oey, Sally (2021): Fremd. Eigen. Entfremdet: performative Verhandlungen von Fremdheit in zeitgenössischer indonesischer Kunst. Dissertation, LMU München: Fakultät für Geschichts- und Kunstwissenschaften
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Abstract

Indonesien – eine junge Nation, deren Bevölkerung von derzeit ca. 260 Millionen Einwohner*innen die viertgrößte Population und die drittgrößte Demokratie weltweit darstellt – hebt sich als Heimat zahlreicher Kulturen, Sprach- und Religionsgemeinschaften durch eine ausgesprochene Heterogenität hervor. Zugleich ist die jüngste indonesische Geschichte von Konflikten und Gewalt geprägt, nicht zuletzt aufgrund der kolonialen Vergangenheit. In Anbetracht dieses vielschichtigen und oft zwiespältigen Kontextes stellt sich die Frage, wie sich zeitgenössische indonesische Kunst innerhalb dieser Heterogenität und Ambivalenz positioniert: Inwieweit versuchen zeitgenössische Künstler*innen, der Vielfalt gerecht zu werden und finden sich Strategien, Ziele eines gemeinsamen Miteinanders zu formulieren? Die Dissertationsschrift widmet sich der Frage, welche performativen Elemente in zeitgenössischer indonesischer Kunst herangezogen wurden, um Fremdheitserfahrungen zu verhandeln und gegebenenfalls auf breiterer gesellschaftlicher Ebene Diskurse anzustoßen. Im Zentrum stehen Werkkomplexe von Mella Jaarsma, FX Harsono und Marintan Sirait, die in Indonesien Pionierarbeit auf dem Feld der zeitgenössischen Kunst geleistet haben und in Performances, Installationen und Video-Installationen das Thema Fremdheit auf unterschiedliche Weise aufgreifen. Es wird gezeigt, dass verschiedene Dimensionen von Fremdheitserfahrungen in den künstlerischen Arbeiten miteinander verwoben sind und dass die angewandten performativen Strategien dem mitunter ambivalenten Verhältnis zwischen dem Eigenen und dem Fremden Ausdruck verleihen. Dabei knüpfen die Werke an vielfältige Traditionen an und setzen sich so in Bezug zu lokalen Praktiken wie auch zu zeitgenössischen Kunstformen.