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Mehr Tierschutz mit Versicherung. eine Analyse aus zwei Perspektiven
Mehr Tierschutz mit Versicherung. eine Analyse aus zwei Perspektiven
Die vorliegende Arbeit untersucht den aktuellen Stand zu Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen bei Hunden und Katzen aus Sicht von TierärztInnen und TierhalterInnen. Hierzu wurden zwei Erhebungen durchgeführt. In Studie 1 wurden 360 TierärztInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mittels Online-Fragebogen mit geschlossenen und offenen Fragen befragt. Zentral waren hierbei deren Einschätzungen zu verschiedenen Themen, wie etwa Versichertenquote und tierschutzrelevante Aspekte, wie beispielsweise regelmäßige Behandlungen. Die Ergebnisse zeigen, dass 88,2 % der TierärztInnen den Abschluss einer Tierkrankenversicherung eindeutig oder unter Umständen befürworten. Für eine Tieroperationsversicherung sprechen sich 93,9 % entweder eindeutig oder unter gewissen Bedingungen aus. Schätzungen der TierärztInnen hinsichtlich der aktuellen Tierkranken- wie auch Tieroperationsversichertenquote liegen bei etwa 5 % für Hunde und 2 % für Katzen. Sowohl die Analysen der Antworten der offenen Fragen als auch die quantitative Datenanalyse zeigen, dass TierärztInnen den Tierschutz bei versicherten Tieren eindeutig mehr gewährleistet sehen. Die Ergebnisse zeigen, dass versicherte Tiere eine bessere medizinische Versorgung erhalten. In Studie 2 wurden 1.340 TierhalterInnen zu Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen sowie zur Häufigkeit von Krankheiten und Arztbesuchen mittels Online-Umfrage befragt. Auch in dieser Studie zeigen die Ergebnisse eindeutig, dass sowohl versicherte Hunde als auch versicherte Katzen eine bessere medizinische Versorgung erhalten als nicht-versicherte Tiere. Weitere Analysen geben außerdem Aufschluss darüber, welche Gründe zum (Nicht-)Abschluss von Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen führen. Die Ergebnisse der für diese Arbeit durchgeführten Studien sind in Einklang mit dem aktuellen Forschungsstand. Bereits seit einigen Jahren rücken tierschutzrelevante Aspekte immer mehr in den Vordergrund. Zudem zeichnet sich ein Trend zu mehr Abschlüssen von Tierversicherungen ab. Eine mögliche Erklärung dafür kann im Wandel der Tier-Mensch-Beziehung gesehen werden. Haustiere werden zunehmend als Familienmitglieder wahrgenommen. Es bleibt allerdings festzuhalten, dass es aus tierschutzrelevanter Perspektive einer differenzierten Betrachtung bedarf. Denn auch wenn beispielsweise Behandlungen von einer Tierversicherung getragen werden, sind sie nicht automatisch immer im Sinne des Tierschutzes. Die Ergebnisse der beiden Studien werden in der vorliegenden Arbeit diskutiert und praktische Implikationen aus den Ergebnissen abgeleitet., This thesis examines the current status of pet insurance and pet surgery insurance for dogs and cats from the perspective of veterinarians and pet owners. Two surveys were conducted for this purpose. In Study 1, 360 veterinarians from Germany, Austria and Switzerland were interviewed via online questionnaire with closed and open questions. Central topics included the proportion of insured pets and animal welfare aspects, such as regular treatments. The results show that 88.2 % of the veterinarians are clearly or possibly in favour of pet insurance. For pet surgery insurance, 93.9 % are either clearly in favour or under certain conditions. Estimates of veterinarians regarding the current proportion of pet insurance and pet surgery insurance are about 5 % for dogs and 2 % for cats. Both, the analyses of the answers to the open questions and the quantitative data analysis show that veterinarians clearly see animal welfare as being more guaranteed for insured pets. The results show that insured pets receive better medical care. In Study 2, 1,340 pet owners were asked via online survey about pet insurance and pet surgery insurance as well as the frequency of illnesses and visits to the vet. Also, in this study, the results clearly show that both, insured dogs and insured cats, receive better medical care than uninsured pets. Further analyses also provide information about the reasons for and against pet insurance and pet surgery insurance. Results of both studies are in line with previous research findings. For several years, there is a trend towards pet welfare and an increasing number of pet insurances. A possible explanation may be lie in the change of the human-animal-relationship. Pets are increasingly perceived as family members. However, it is important to note that a differentiated approach to animal welfare aspects should be considered. For example: Even if a treatment is covered by an animal insurance, this does not automatically mean that this treatment is in line with animal welfare. The results of both studies are discussed in this thesis and practical implications are derived from the results.
Tierkrankenversicherung, Tieroperationsversicherung, Tierschutz, Tierversicherung, medizinische Versorgung
Zenz-Spitzweg, Davina
2021
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Zenz-Spitzweg, Davina (2021): Mehr Tierschutz mit Versicherung: eine Analyse aus zwei Perspektiven. Dissertation, LMU München: Faculty of Veterinary Medicine
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Abstract

Die vorliegende Arbeit untersucht den aktuellen Stand zu Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen bei Hunden und Katzen aus Sicht von TierärztInnen und TierhalterInnen. Hierzu wurden zwei Erhebungen durchgeführt. In Studie 1 wurden 360 TierärztInnen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mittels Online-Fragebogen mit geschlossenen und offenen Fragen befragt. Zentral waren hierbei deren Einschätzungen zu verschiedenen Themen, wie etwa Versichertenquote und tierschutzrelevante Aspekte, wie beispielsweise regelmäßige Behandlungen. Die Ergebnisse zeigen, dass 88,2 % der TierärztInnen den Abschluss einer Tierkrankenversicherung eindeutig oder unter Umständen befürworten. Für eine Tieroperationsversicherung sprechen sich 93,9 % entweder eindeutig oder unter gewissen Bedingungen aus. Schätzungen der TierärztInnen hinsichtlich der aktuellen Tierkranken- wie auch Tieroperationsversichertenquote liegen bei etwa 5 % für Hunde und 2 % für Katzen. Sowohl die Analysen der Antworten der offenen Fragen als auch die quantitative Datenanalyse zeigen, dass TierärztInnen den Tierschutz bei versicherten Tieren eindeutig mehr gewährleistet sehen. Die Ergebnisse zeigen, dass versicherte Tiere eine bessere medizinische Versorgung erhalten. In Studie 2 wurden 1.340 TierhalterInnen zu Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen sowie zur Häufigkeit von Krankheiten und Arztbesuchen mittels Online-Umfrage befragt. Auch in dieser Studie zeigen die Ergebnisse eindeutig, dass sowohl versicherte Hunde als auch versicherte Katzen eine bessere medizinische Versorgung erhalten als nicht-versicherte Tiere. Weitere Analysen geben außerdem Aufschluss darüber, welche Gründe zum (Nicht-)Abschluss von Tierkranken- und Tieroperationsversicherungen führen. Die Ergebnisse der für diese Arbeit durchgeführten Studien sind in Einklang mit dem aktuellen Forschungsstand. Bereits seit einigen Jahren rücken tierschutzrelevante Aspekte immer mehr in den Vordergrund. Zudem zeichnet sich ein Trend zu mehr Abschlüssen von Tierversicherungen ab. Eine mögliche Erklärung dafür kann im Wandel der Tier-Mensch-Beziehung gesehen werden. Haustiere werden zunehmend als Familienmitglieder wahrgenommen. Es bleibt allerdings festzuhalten, dass es aus tierschutzrelevanter Perspektive einer differenzierten Betrachtung bedarf. Denn auch wenn beispielsweise Behandlungen von einer Tierversicherung getragen werden, sind sie nicht automatisch immer im Sinne des Tierschutzes. Die Ergebnisse der beiden Studien werden in der vorliegenden Arbeit diskutiert und praktische Implikationen aus den Ergebnissen abgeleitet.

Abstract

This thesis examines the current status of pet insurance and pet surgery insurance for dogs and cats from the perspective of veterinarians and pet owners. Two surveys were conducted for this purpose. In Study 1, 360 veterinarians from Germany, Austria and Switzerland were interviewed via online questionnaire with closed and open questions. Central topics included the proportion of insured pets and animal welfare aspects, such as regular treatments. The results show that 88.2 % of the veterinarians are clearly or possibly in favour of pet insurance. For pet surgery insurance, 93.9 % are either clearly in favour or under certain conditions. Estimates of veterinarians regarding the current proportion of pet insurance and pet surgery insurance are about 5 % for dogs and 2 % for cats. Both, the analyses of the answers to the open questions and the quantitative data analysis show that veterinarians clearly see animal welfare as being more guaranteed for insured pets. The results show that insured pets receive better medical care. In Study 2, 1,340 pet owners were asked via online survey about pet insurance and pet surgery insurance as well as the frequency of illnesses and visits to the vet. Also, in this study, the results clearly show that both, insured dogs and insured cats, receive better medical care than uninsured pets. Further analyses also provide information about the reasons for and against pet insurance and pet surgery insurance. Results of both studies are in line with previous research findings. For several years, there is a trend towards pet welfare and an increasing number of pet insurances. A possible explanation may be lie in the change of the human-animal-relationship. Pets are increasingly perceived as family members. However, it is important to note that a differentiated approach to animal welfare aspects should be considered. For example: Even if a treatment is covered by an animal insurance, this does not automatically mean that this treatment is in line with animal welfare. The results of both studies are discussed in this thesis and practical implications are derived from the results.