Logo Logo
Help
Contact
Switch language to German
Ökonomische Auswirkung eines PRRS-Viruseintrages mittels Sperma in Betrieben mit unterschiedlichem PRRSV-Status
Ökonomische Auswirkung eines PRRS-Viruseintrages mittels Sperma in Betrieben mit unterschiedlichem PRRSV-Status
Das porzine reproduktive und respiratorische Syndrom (PRRS) verursacht weltweit einen immensen wirtschaftlichen Schaden durch reproduktive und respiratorische Störungen beim Schwein. Das Ziel dieser Studie war es, die ökonomischen Auswirkungen eines PRRS-Virus (PRRSV) Eintrages in drei Ferkelerzeugungsbetrieben mit unterschiedlichem PRRS-Betriebsstatus zu vergleichen. Da der Viruseintrag über Sperma nach einem PRRSV-Ausbruch in einer Eberstation stattfand, infizierten sich die Tiere zeitgleich auf allen drei Betrieben mit einem identischen Virusstamm. In der Praxisbeobachtung konnte festgestellt werden, dass der PRRSV negative Betrieb 1 mit 211 € pro Sau den höchsten Schaden während des 18-wöchigen Beobachtungszeitraumes hatte. Betrieb 2 war zum Zeitpunkt des Viruseintrags bereits PRRSV positiv. Dieser Betrieb hatte trotz regelmäßiger PRRSV-Schutzimpfung mit einer modifizierten Lebendvakzine einen Schaden von 68 € pro Sau. Betrieb 3 war PRRSV negativ und konnte durch Schlachtung der infizierten Sauen im Deckzentrum die Virusübertragung auf die restliche Herde verhindern. Dieser Betrieb hatte einen Schaden von 119 € pro Sau. Im Durchschnitt der drei beobachteten Betriebe ist ein Schaden von 133 € pro Sau entstanden. Zusätzlich wurden auf Betrieb 1 und Betrieb 2 die klinischen Auswirkungen anhand der „Time to PRRSV stability“ (TTS) und der „Time to baseline production” (TTBP) erhoben. Der Zeitraum bis zum Erreichen der PRRSV-Stabilität war bei dem negativem Betrieb 1 (43 Wochen) deutlich länger als bei Betrieb 2 (27 Wochen), dessen Sauenherde zum Zeitpunkt des Viruseintrages bereits regelmäßig geimpft wurde. Die Dauer bis zum Wiederanstieg der Anzahl der abgesetzten Ferkel auf das Niveau wie vor dem Viruseintrag lag bei Betrieb 1 bei 29 Wochen. Bei Betrieb 2 wurde hingegen kein Abfall des Produktionsniveaus festgestellt., Porcine reproductive and respiratory syndrome (PRRS) causes huge economic damage to the global pig production. The aim of this study was to compare the economic effects of a PRRS virus (PRRSV) introduction into three sow farms with different PRRSV status. The same PRRSV isolate was introduced into all three sow farms at the same time via semen after a PRRSV outbreak in a boar stud. The highest losses with 211 € per sow during an 18-weeks observation period occurred on the previously PRRSV naïve farm 1. Farm 2, which had a PRRSV positive status at the time of introduction, experienced losses of 68 € per sow despite regular vaccination of sows with a modified live virus vaccine. The PRRSV naïve farm 3 was able to prevent further spread of PRRSV in the sow herd by slaughtering PRRSV positive sows from the breeding area. Nevertheless, farm 3 had a total loss of 119 € per sow. On average, PRRSV introduction caused a damage of 133 € per sow on the three investigated farms. In addition, clinical impacts were compared between farm 1 and 2 by determining the time to PRRSV stability (TTS) and the time to baseline production (TTBP). In the PRRSV naïve farm 1, it took 43 weeks to reach PRRS stability compared to 27 weeks in the PRRSV vaccinating farm 2. The time until the number of weaned piglets per litter increased up to the level before PRRSV introduction was 29 weeks in farm 1. In contrast, no decrease of the production level was apparent on farm 2.
PRRSV, Schadensberechnung, Betriebsvergleich, Herdenstabilität, baseline production
Oppeneder, Alexander
2020
German
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Oppeneder, Alexander (2020): Ökonomische Auswirkung eines PRRS-Viruseintrages mittels Sperma in Betrieben mit unterschiedlichem PRRSV-Status. Dissertation, LMU München: Faculty of Veterinary Medicine
[thumbnail of Oppeneder_Alexander.pdf]
Preview
PDF
Oppeneder_Alexander.pdf

750kB

Abstract

Das porzine reproduktive und respiratorische Syndrom (PRRS) verursacht weltweit einen immensen wirtschaftlichen Schaden durch reproduktive und respiratorische Störungen beim Schwein. Das Ziel dieser Studie war es, die ökonomischen Auswirkungen eines PRRS-Virus (PRRSV) Eintrages in drei Ferkelerzeugungsbetrieben mit unterschiedlichem PRRS-Betriebsstatus zu vergleichen. Da der Viruseintrag über Sperma nach einem PRRSV-Ausbruch in einer Eberstation stattfand, infizierten sich die Tiere zeitgleich auf allen drei Betrieben mit einem identischen Virusstamm. In der Praxisbeobachtung konnte festgestellt werden, dass der PRRSV negative Betrieb 1 mit 211 € pro Sau den höchsten Schaden während des 18-wöchigen Beobachtungszeitraumes hatte. Betrieb 2 war zum Zeitpunkt des Viruseintrags bereits PRRSV positiv. Dieser Betrieb hatte trotz regelmäßiger PRRSV-Schutzimpfung mit einer modifizierten Lebendvakzine einen Schaden von 68 € pro Sau. Betrieb 3 war PRRSV negativ und konnte durch Schlachtung der infizierten Sauen im Deckzentrum die Virusübertragung auf die restliche Herde verhindern. Dieser Betrieb hatte einen Schaden von 119 € pro Sau. Im Durchschnitt der drei beobachteten Betriebe ist ein Schaden von 133 € pro Sau entstanden. Zusätzlich wurden auf Betrieb 1 und Betrieb 2 die klinischen Auswirkungen anhand der „Time to PRRSV stability“ (TTS) und der „Time to baseline production” (TTBP) erhoben. Der Zeitraum bis zum Erreichen der PRRSV-Stabilität war bei dem negativem Betrieb 1 (43 Wochen) deutlich länger als bei Betrieb 2 (27 Wochen), dessen Sauenherde zum Zeitpunkt des Viruseintrages bereits regelmäßig geimpft wurde. Die Dauer bis zum Wiederanstieg der Anzahl der abgesetzten Ferkel auf das Niveau wie vor dem Viruseintrag lag bei Betrieb 1 bei 29 Wochen. Bei Betrieb 2 wurde hingegen kein Abfall des Produktionsniveaus festgestellt.

Abstract

Porcine reproductive and respiratory syndrome (PRRS) causes huge economic damage to the global pig production. The aim of this study was to compare the economic effects of a PRRS virus (PRRSV) introduction into three sow farms with different PRRSV status. The same PRRSV isolate was introduced into all three sow farms at the same time via semen after a PRRSV outbreak in a boar stud. The highest losses with 211 € per sow during an 18-weeks observation period occurred on the previously PRRSV naïve farm 1. Farm 2, which had a PRRSV positive status at the time of introduction, experienced losses of 68 € per sow despite regular vaccination of sows with a modified live virus vaccine. The PRRSV naïve farm 3 was able to prevent further spread of PRRSV in the sow herd by slaughtering PRRSV positive sows from the breeding area. Nevertheless, farm 3 had a total loss of 119 € per sow. On average, PRRSV introduction caused a damage of 133 € per sow on the three investigated farms. In addition, clinical impacts were compared between farm 1 and 2 by determining the time to PRRSV stability (TTS) and the time to baseline production (TTBP). In the PRRSV naïve farm 1, it took 43 weeks to reach PRRS stability compared to 27 weeks in the PRRSV vaccinating farm 2. The time until the number of weaned piglets per litter increased up to the level before PRRSV introduction was 29 weeks in farm 1. In contrast, no decrease of the production level was apparent on farm 2.