Logo Logo
Hilfe
Kontakt
Switch language to English
Untersuchung von Ejakulatparametern und Hodendimensionen fertiler Rüden unter 10 kg Körpergewicht
Untersuchung von Ejakulatparametern und Hodendimensionen fertiler Rüden unter 10 kg Körpergewicht
Die spermatologische Untersuchung ist ein elementarer Bestandteil jeder andrologischen Untersuchung. Die Indikationen für eine Spermauntersuchung eines Rüden sind vielfältig. Neben der Überprüfung der Zuchttauglichkeit des Rüden dient sie der Diagnosestellung für sub- und infertile Rüden, sowie der Überprüfung der Tauglichkeit einer Ejakulatprobe für eine künstliche Übertragung oder einen Konservierungsprozess. Zur Untersuchung einer Ejakulatprobe werden Referenzwerte als Bezugsparameter benötigt. Das Spektrum an Referenzwerten für Rüdenejakulate ist groß, hierbei wird nach verschiedenen Kriterien kategorisiert. Da in mehreren Studien ein direkter Zusammenhang von Ejakulatparametern und dem Körpergewicht von Rüden hergestellt werden konnte, erscheint die Einteilung der Parameter nach Körpergröße bzw. Körpergewicht sinnvoll. Gängige Referenzwerttabellen enden hierbei bei einem Körpergewicht von 10 kg. Eine weitere Unterteilung dieser Gewichtsgruppe gibt es bisher nicht. Entsprechend dem Mangel an Daten für Rüden von weniger als 10 kg Körpergewicht war das Ziel dieser Studie diese Gewichtsgruppe genauer zu untersuchen. Ein Vergleich von Rüden ≤ 5,0 kg mit Rüden von 5,1 bis 10,0 kg Körpergewicht sollte zeigen, ob die Erweiterung der bisherigen Referenzwerte um eine Gewichtsgruppe für Rüden ≤ 5,0 kg sich als sinnvoll erweisen würde. Da die Datenlage für Hodendimensionen kleiner Rüden < 10 kg Körpergewicht ebenfalls wenige Informationen bereitstellt, wurden die Untersuchungen um eine sonografische Vermessung der Hoden erweitert. Im Rahmen dieser Studie wurden 41 fertile Rüden mit einem Körpergewicht ≤ 10,0 kg klinisch und andrologisch untersucht und je zwei Ejakulate, im zeitlichen Abstand von mindestens einer Woche, auf qualitative und quantitative Parameter untersucht. Die Rüden wurden anschließend in zwei Gewichtsgruppen von ≤ 5,0 kg und 5,1 bis 10,0 kg Körpergewicht unterteilt und die Untersuchungsparameter miteinander verglichen. Das mediane Ejakulatvolumen für Rüden von 5,1 kg – 10,0 kg Körpergewicht betrug 2,2 ml, mit einer medianen Gesamtspermienzahl von 215,1 x 106. Das mediane Ejakulatvolumen von Rüden ≤ 5,0 kg Körpergewicht betrug 1,2 ml mit einer medianen Gesamtspermienzahl von 110,7 x 106. Damit zeigten Rüden von 5,1 kg – 10,0 kg Körpergewicht nahezu doppelt so hohe Werte für das Ejakulatvolumen und die Gesamtspermienzahl. Signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gewichtsgruppen ergaben sich ebenso für Länge, Höhe, Breite der Hoden sowie das Hodenvolumen. Die Korrelationsanalyse ergab eine positive Korrelation von Körpergewicht und Hodengröße sowie dem Hodenvolumen und der Gesamtspermienzahl. Die Spermienkonzentration, die Motilitätsparameter, der Anteil toter Spermien sowie die Spermienmorphologie verhielten sich gewichtsunabhängig. Die statistische Analyse zeigte signifikante Unterschiede für das Ejakulatvolumen, die Gesamtspermienzahl und die Hodendimensionen zwischen den beiden Gewichtsgruppen. Die Spermienkonzentration, die Motilitätsparameter, der Anteil toter Spermien sowie die Spermienmorphologie verhielten sich gewichtsunabhängig. Auf Basis dieser Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass die Erweiterung bisheriger Referenzwerte für Ejakulatparameter und Hodendimensionen von Rüden um eine weitere Gewichtsgruppe für Rüden ≤ 5,0 kg Körpergewicht notwendig ist. Die in der vorliegenden Studie ermittelten Werte können fortan als Bezugsparameter von Tierärzten im Rahmen einer anrdologischen Untersuchung von Rüden ≤ 5,0 kg Körpergewicht angewendet werden. Ein signifikanter Zusammenhang von Alter und spermatologischen Parameter konnte im Rahmen dieser Studie nicht festgestellt werden.
Not available
Zeller, Romy
2020
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Zeller, Romy (2020): Untersuchung von Ejakulatparametern und Hodendimensionen fertiler Rüden unter 10 kg Körpergewicht. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
[thumbnail of Zeller_Romy.pdf]
Vorschau
PDF
Zeller_Romy.pdf

1MB

Abstract

Die spermatologische Untersuchung ist ein elementarer Bestandteil jeder andrologischen Untersuchung. Die Indikationen für eine Spermauntersuchung eines Rüden sind vielfältig. Neben der Überprüfung der Zuchttauglichkeit des Rüden dient sie der Diagnosestellung für sub- und infertile Rüden, sowie der Überprüfung der Tauglichkeit einer Ejakulatprobe für eine künstliche Übertragung oder einen Konservierungsprozess. Zur Untersuchung einer Ejakulatprobe werden Referenzwerte als Bezugsparameter benötigt. Das Spektrum an Referenzwerten für Rüdenejakulate ist groß, hierbei wird nach verschiedenen Kriterien kategorisiert. Da in mehreren Studien ein direkter Zusammenhang von Ejakulatparametern und dem Körpergewicht von Rüden hergestellt werden konnte, erscheint die Einteilung der Parameter nach Körpergröße bzw. Körpergewicht sinnvoll. Gängige Referenzwerttabellen enden hierbei bei einem Körpergewicht von 10 kg. Eine weitere Unterteilung dieser Gewichtsgruppe gibt es bisher nicht. Entsprechend dem Mangel an Daten für Rüden von weniger als 10 kg Körpergewicht war das Ziel dieser Studie diese Gewichtsgruppe genauer zu untersuchen. Ein Vergleich von Rüden ≤ 5,0 kg mit Rüden von 5,1 bis 10,0 kg Körpergewicht sollte zeigen, ob die Erweiterung der bisherigen Referenzwerte um eine Gewichtsgruppe für Rüden ≤ 5,0 kg sich als sinnvoll erweisen würde. Da die Datenlage für Hodendimensionen kleiner Rüden < 10 kg Körpergewicht ebenfalls wenige Informationen bereitstellt, wurden die Untersuchungen um eine sonografische Vermessung der Hoden erweitert. Im Rahmen dieser Studie wurden 41 fertile Rüden mit einem Körpergewicht ≤ 10,0 kg klinisch und andrologisch untersucht und je zwei Ejakulate, im zeitlichen Abstand von mindestens einer Woche, auf qualitative und quantitative Parameter untersucht. Die Rüden wurden anschließend in zwei Gewichtsgruppen von ≤ 5,0 kg und 5,1 bis 10,0 kg Körpergewicht unterteilt und die Untersuchungsparameter miteinander verglichen. Das mediane Ejakulatvolumen für Rüden von 5,1 kg – 10,0 kg Körpergewicht betrug 2,2 ml, mit einer medianen Gesamtspermienzahl von 215,1 x 106. Das mediane Ejakulatvolumen von Rüden ≤ 5,0 kg Körpergewicht betrug 1,2 ml mit einer medianen Gesamtspermienzahl von 110,7 x 106. Damit zeigten Rüden von 5,1 kg – 10,0 kg Körpergewicht nahezu doppelt so hohe Werte für das Ejakulatvolumen und die Gesamtspermienzahl. Signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gewichtsgruppen ergaben sich ebenso für Länge, Höhe, Breite der Hoden sowie das Hodenvolumen. Die Korrelationsanalyse ergab eine positive Korrelation von Körpergewicht und Hodengröße sowie dem Hodenvolumen und der Gesamtspermienzahl. Die Spermienkonzentration, die Motilitätsparameter, der Anteil toter Spermien sowie die Spermienmorphologie verhielten sich gewichtsunabhängig. Die statistische Analyse zeigte signifikante Unterschiede für das Ejakulatvolumen, die Gesamtspermienzahl und die Hodendimensionen zwischen den beiden Gewichtsgruppen. Die Spermienkonzentration, die Motilitätsparameter, der Anteil toter Spermien sowie die Spermienmorphologie verhielten sich gewichtsunabhängig. Auf Basis dieser Ergebnisse konnte gezeigt werden, dass die Erweiterung bisheriger Referenzwerte für Ejakulatparameter und Hodendimensionen von Rüden um eine weitere Gewichtsgruppe für Rüden ≤ 5,0 kg Körpergewicht notwendig ist. Die in der vorliegenden Studie ermittelten Werte können fortan als Bezugsparameter von Tierärzten im Rahmen einer anrdologischen Untersuchung von Rüden ≤ 5,0 kg Körpergewicht angewendet werden. Ein signifikanter Zusammenhang von Alter und spermatologischen Parameter konnte im Rahmen dieser Studie nicht festgestellt werden.