Barten-Hohn, Julia (2019): Strukturelle Veränderungen in Psychoanalysen aus bindungstheoretischer Sicht: Bindung, Mentalisierung und therapeutische Allianz. Dissertation, LMU München: Fakultät für Psychologie und Pädagogik |
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Abstract
In dieser Studie wurden im Allgemeinen das Veränderungspotential von psychoanalytischen Langzeittherapien und im Spezifischen die von der Bindungssensibilisierung des Therapeuten abhängigen Entwicklungsmöglichkeiten fokussiert. Zusätzlich ermöglichte eine Katamnese die Überprüfung zuvor erreichter Veränderungen. Für eine Beantwortung nach dem Wie von Veränderungsprozessen wurde außerdem eine qualitative Auswertung von zwei Langzeitverläufen vorgenommen, die zudem wichtige Aufschlüsse über das Übertragungs-Gegenübertragungsgeschehens in der therapeutischen Dyade lieferte. Von Interesse waren dabei die Veränderungsmaße a) Bindungsstil, b) Mentalisierungs-fähigkeit und c) therapeutische Allianz. Die Gesamtstichprobe des Münchner Bindungs- und Wirkungsforschungsprojekts umfasste 17 Patienten, welche in Abhängigkeit der Bindungs-schulung des Therapeuten in eine Experimental- und in eine Kontrollgruppe unterteilt wurden. Sie wurden aus der Raterperspektive mit dem Adult-Attachment-Interview (AAI) zur Bestimmung des Bindungsstils und mit der Reflexiven Funktionsskala (RF Skala) für die Erfassung der Mentalisierungsfähigkeit zu Therapiebeginn, nach 240 Behandlungsstunden und nach einer durchschnittlichen Katamnesedauer von 1.7 Jahren untersucht. Die therapeutische Allianz wurde mit der California Psychotherapy Alliance Scale (CALPAS) zu Therapiebeginn und in drei Abständen von jeweils 80 Behandlungsstunden erhoben. Durch die differenzierte Evaluierung einer Patienten- sowie Therapeutenvariable konnte der jeweilige Beitrag des am Prozess Beteiligten isoliert betrachtet werden. Die Ergebnisse zeigten, dass sich das Bindungsmuster und die Arbeitsfähigkeit des Patienten durch eine Langzeittherapie vorteilhaft verändern lassen. Bei der Mentalisierungs-fähigkeit fielen unterschiedliche Veränderungsprozesse in Abhängigkeit vom primären Bindungsmuster auf, die ausführlich berichtet werden. Die resultierenden Implikationen für psychoanalytische Langzeittherapien, Bindungsschulungen für Therapeuten sowie wichtige Therapieprozesse werden diskutiert.
Dokumententyp: | Dissertationen (Dissertation, LMU München) |
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Keywords: | psychoanalytische Langzeittherapie, Bindungssensibilisierung des Therapeuten, Bindung, Mentalisierung, therapeutische Allianz |
Themengebiete: | 100 Philosophie und Psychologie
100 Philosophie und Psychologie > 150 Psychologie |
Fakultäten: | Fakultät für Psychologie und Pädagogik |
Sprache der Hochschulschrift: | Deutsch |
Datum der mündlichen Prüfung: | 12. Februar 2019 |
1. Berichterstatter:in: | Mertens, Wolfgang |
MD5 Prüfsumme der PDF-Datei: | b745f92ac54e96b1e63d11f7d72270e0 |
Signatur der gedruckten Ausgabe: | 0001/UMC 26615 |
ID Code: | 24850 |
Eingestellt am: | 02. Oct. 2019 07:14 |
Letzte Änderungen: | 23. Oct. 2020 15:05 |