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Surprisingly permissive. Abortion, same-sex marriage and legal gender recognition policy in post-authoritarian South Africa and Argentina
Surprisingly permissive. Abortion, same-sex marriage and legal gender recognition policy in post-authoritarian South Africa and Argentina
This dissertation aims to explain the surprising regulations of abortion, same-sex marriage and legal gender recognition (LGR) in post-authoritarian South Africa and Argentina. The primary argument brought forward in this study is that the overall permissive pattern of what I will refer to as sexual rights policy in South Africa and Argentina is a result of the legacy of what I will term an ideological symbiosis between both state and church, during Argentina’s last military dictatorship (1976 until democratisation in 1983) and the apartheid regime in South Africa (1948 until 1994). This is the case because the church’s association with these authoritarian regimes creates unfavourable political opportunity structures for their post democratic era access to the policy process. Concurrently, these post-authoritarian contexts create favourable conditions for policy influence by social movements, who employ human rights framings for their claims to gain support by democratic politicians for sexual rights policy passage., Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der überraschend liberalen Regulierung von Abtreibung, gleichgeschlechtlicher Ehe und offizieller Geschlechtsänderung in Südafrika und Argentinien. Nach der Demokratisierung legalisierte Südafrika 1994 die Abtreibung im ersten Trimester. In 2003 verabschiedete das südafrikanische Parlament eine Regulierung, die es Transsexuellen ermöglicht, ihr offizielles Geschlecht auf Geburtsurkunden und anderen Dokumenten ihrer Geschlechtsidentität anzugleichen, ohne dass sie sich dafür einer geschlechtsumwandelnde Operation unterzogen haben müssen. In 2006 öffnete Südafrika die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Das gleiche geschah in Argentinien in 2010, als das Land als erstes Land in Lateinamerika auf nationaler Ebene die Homoehe legalisierte. 2012 folgte dann eines der liberalsten Genderidentitätsgesetze der Welt. Die Dissertation macht das Argument, dass die liberalen sexualpolitischen Regulierungen in Südafrika und Argentinien mit der ideologischen Symbiose von Staat und Kirche in den letzten autoritären Regimen der beiden Länder erklärt werden kann. Durch Process Tracing, eine Analysemethode bei der die Forscherin die einzelnen Komponenten einer Kausalkette unter die Lupe nimmt, wird in der Arbeit der kausale Prozess nachgezeichnet, der von der Symbiose von dem Apartheidregime mit der Dutch Reformed Church in Südafrika und der katholischen Kirche in Argentinien mit der Militärdiktatur zu post-autoritärer Moralpolitikgestaltung in den beiden Ländern führt.
Abortion, Same-Sex Marriage, Legal Gender Recognition, South Africa, Argentina
Budde, Emma
2018
Englisch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Budde, Emma (2018): Surprisingly permissive: Abortion, same-sex marriage and legal gender recognition policy in post-authoritarian South Africa and Argentina. Dissertation, LMU München: Sozialwissenschaftliche Fakultät
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Abstract

This dissertation aims to explain the surprising regulations of abortion, same-sex marriage and legal gender recognition (LGR) in post-authoritarian South Africa and Argentina. The primary argument brought forward in this study is that the overall permissive pattern of what I will refer to as sexual rights policy in South Africa and Argentina is a result of the legacy of what I will term an ideological symbiosis between both state and church, during Argentina’s last military dictatorship (1976 until democratisation in 1983) and the apartheid regime in South Africa (1948 until 1994). This is the case because the church’s association with these authoritarian regimes creates unfavourable political opportunity structures for their post democratic era access to the policy process. Concurrently, these post-authoritarian contexts create favourable conditions for policy influence by social movements, who employ human rights framings for their claims to gain support by democratic politicians for sexual rights policy passage.

Abstract

Die vorliegende Dissertation befasst sich mit der überraschend liberalen Regulierung von Abtreibung, gleichgeschlechtlicher Ehe und offizieller Geschlechtsänderung in Südafrika und Argentinien. Nach der Demokratisierung legalisierte Südafrika 1994 die Abtreibung im ersten Trimester. In 2003 verabschiedete das südafrikanische Parlament eine Regulierung, die es Transsexuellen ermöglicht, ihr offizielles Geschlecht auf Geburtsurkunden und anderen Dokumenten ihrer Geschlechtsidentität anzugleichen, ohne dass sie sich dafür einer geschlechtsumwandelnde Operation unterzogen haben müssen. In 2006 öffnete Südafrika die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Das gleiche geschah in Argentinien in 2010, als das Land als erstes Land in Lateinamerika auf nationaler Ebene die Homoehe legalisierte. 2012 folgte dann eines der liberalsten Genderidentitätsgesetze der Welt. Die Dissertation macht das Argument, dass die liberalen sexualpolitischen Regulierungen in Südafrika und Argentinien mit der ideologischen Symbiose von Staat und Kirche in den letzten autoritären Regimen der beiden Länder erklärt werden kann. Durch Process Tracing, eine Analysemethode bei der die Forscherin die einzelnen Komponenten einer Kausalkette unter die Lupe nimmt, wird in der Arbeit der kausale Prozess nachgezeichnet, der von der Symbiose von dem Apartheidregime mit der Dutch Reformed Church in Südafrika und der katholischen Kirche in Argentinien mit der Militärdiktatur zu post-autoritärer Moralpolitikgestaltung in den beiden Ländern führt.