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Porzines Circovirus Typ 2 (PCV2)-Infektionen in oberbayerischen Schweinemastbeständen mit routinemäßiger Impfung gegen PCV2 und deren Bedeutung für das Auftreten von Lungenveränderungen
Porzines Circovirus Typ 2 (PCV2)-Infektionen in oberbayerischen Schweinemastbeständen mit routinemäßiger Impfung gegen PCV2 und deren Bedeutung für das Auftreten von Lungenveränderungen
Die vorliegende Studie untersucht die Bedeutung von PCV2-Infektionen für die Ausprägung von Lungenveränderungen bei den Schlachttierkörpern von routinemäßig gegen PCV2 geimpften Mastschweinen. Von 300 Einzeltieren aus zehn vorausgewählten oberbayerischen Betrieben, in denen im Vorfeld gehäuft Lungenveränderungen in Form von Pleuritiden oder Pneumonien am Schlachthof auftraten, wurden die Lungen nach der Schlachtung makroskopisch auf pathologisch-anatomische Veränderungen untersucht und deren Art und Schweregrad bewertet. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Mast gewonnene Serumproben wurden mittels real-time PCR bzw. ELISA auf PCV2-DNA sowie IgM und IgG Antikörper gegen PCV2 untersucht. Zusätzlich erfolgten weitere serologische Untersuchungen auf andere relevante Atemwegsinfektionserreger. Zur Masteinstallung (10.-12. Lebenswoche), in der Mittelmast (16.-18. LW) und in der Endmast (22. LW) wurden Blutproben auf Antikörper gegen Actinobacillus pleuropneumoniae, Mycoplasma hyopneumoniae, Schweineinfluenza-Virus, Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom Virus und Porzines Circovirus Typ 2 untersucht. Des Weiteren wurden 20 % aller Actinobacillus pleuropneumoniae und Schweineinfluenza-Virus seropositiven Proben pro Bestand serotypisiert. Am Schlachthof wurde jede Lunge adspektorisch sowie palpatorisch auf Lungenveränderungen untersucht und je eine Gewebeprobe von Tonsille und Lunge zur molekularbiologischen Untersuchung auf PRRSV entnommen. Anhand der labordiagnostischen Ergebnisse wurde jedem Einzeltier sowie jedem Bestand ein Infektionsstatus bezüglich der untersuchten Infektionserreger zugewiesen. Die statistische Auswertung mittels logistischer Regression ergab, dass eine PCV2- Infektion, gemeinsam mit anderen Infektionserregern, sowohl auf Einzeltier- als auch auf Bestandsebene signifikant mit dem Auftreten von Pleuritis sowie überdurchschnittlich hohen Lungenscores assoziiert war. Bestände mit auffälligen Lungenbefunden am Schlachthof sollten neben der Kontrolle von bereits als relevant für Lungenveränderungen beschriebenen Erregern, wie PRRSV, SIV, M. hyopneumoniae und APP, zusätzlich eine Überprüfung des Bestandes hinsichtlich des PCV2-Status in Betracht ziehen, um ggf. durch die Optimierung der Immunprophylaxe gegen PCV2 das Auftreten von Pleuritiden zu verringern und das Ausmaß von Pneumonieerscheinungen in Form von Lungenläsionen zu reduzieren., The present investigation examines the meaning of PCV2 infections for lung lesions at slaughter of routinely PCV2 vaccinated pigs from preselected fattening farms under consideration of other relevant pathogens. All of the farms had a known history of noticeable lung lesions at slaughter. In total 300 fattening pigs from 10 Upper Bavarian fattening farms were included in this study. Pigs were individually signed by ear tags. Blood samples were collected at placement (age of 10-12 weeks), in the midst of fattening (16-18 weeks) and at the end of fattening/before slaughtering (22 weeks). All serum samples were examined for the presence of PCV2 DNA and serologically tested for the presence of antibodies against PCV2, Actinobacillus pleuropneumoniae, Mycoplasma hyopneumoniae, swine influenza virus, porcine reproductive and respiratory syndrome virus and porcine circovirus type 2. Furthermore 20 % of all Actinobacillus pleuropneumoniae and swine influenza virus seropositive samples per farm were serotyped. At abattoir all lungs were checked for lung lesions by palpatory and visual examination. Additional tonsil and lung tissue were collected at abattoir for PRRSV RNA testing by PCR. Based on the laboratory diagnostics an infection status was assigned to each single pig as well as to each farm. By the means of logistic regression analysis it could be shown that PCV2 infections, together with other pathogens like PRRSV, SIV, M. hyopneumoniae und APP, in fattening pigs can be significantly associated with the occurrence of pleurisy and the extent of pneumonic lesions at abattoir. Animal stocks with conspicuous lung lesions at slaughter should consider checking their PCV2 status to possibly reduce the frequency of pleurisy and extent of pneumonic lung lesions at slaughter by optimizing their PCV2 prophylaxis/ prevention measures.
PCV2, Pneumonie, Lungenscore, Pleuritis, Mastschwein
Nickoll, Ina
2018
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Nickoll, Ina (2018): Porzines Circovirus Typ 2 (PCV2)-Infektionen in oberbayerischen Schweinemastbeständen mit routinemäßiger Impfung gegen PCV2 und deren Bedeutung für das Auftreten von Lungenveränderungen. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Die vorliegende Studie untersucht die Bedeutung von PCV2-Infektionen für die Ausprägung von Lungenveränderungen bei den Schlachttierkörpern von routinemäßig gegen PCV2 geimpften Mastschweinen. Von 300 Einzeltieren aus zehn vorausgewählten oberbayerischen Betrieben, in denen im Vorfeld gehäuft Lungenveränderungen in Form von Pleuritiden oder Pneumonien am Schlachthof auftraten, wurden die Lungen nach der Schlachtung makroskopisch auf pathologisch-anatomische Veränderungen untersucht und deren Art und Schweregrad bewertet. Zu unterschiedlichen Zeitpunkten während der Mast gewonnene Serumproben wurden mittels real-time PCR bzw. ELISA auf PCV2-DNA sowie IgM und IgG Antikörper gegen PCV2 untersucht. Zusätzlich erfolgten weitere serologische Untersuchungen auf andere relevante Atemwegsinfektionserreger. Zur Masteinstallung (10.-12. Lebenswoche), in der Mittelmast (16.-18. LW) und in der Endmast (22. LW) wurden Blutproben auf Antikörper gegen Actinobacillus pleuropneumoniae, Mycoplasma hyopneumoniae, Schweineinfluenza-Virus, Porzines Reproduktives und Respiratorisches Syndrom Virus und Porzines Circovirus Typ 2 untersucht. Des Weiteren wurden 20 % aller Actinobacillus pleuropneumoniae und Schweineinfluenza-Virus seropositiven Proben pro Bestand serotypisiert. Am Schlachthof wurde jede Lunge adspektorisch sowie palpatorisch auf Lungenveränderungen untersucht und je eine Gewebeprobe von Tonsille und Lunge zur molekularbiologischen Untersuchung auf PRRSV entnommen. Anhand der labordiagnostischen Ergebnisse wurde jedem Einzeltier sowie jedem Bestand ein Infektionsstatus bezüglich der untersuchten Infektionserreger zugewiesen. Die statistische Auswertung mittels logistischer Regression ergab, dass eine PCV2- Infektion, gemeinsam mit anderen Infektionserregern, sowohl auf Einzeltier- als auch auf Bestandsebene signifikant mit dem Auftreten von Pleuritis sowie überdurchschnittlich hohen Lungenscores assoziiert war. Bestände mit auffälligen Lungenbefunden am Schlachthof sollten neben der Kontrolle von bereits als relevant für Lungenveränderungen beschriebenen Erregern, wie PRRSV, SIV, M. hyopneumoniae und APP, zusätzlich eine Überprüfung des Bestandes hinsichtlich des PCV2-Status in Betracht ziehen, um ggf. durch die Optimierung der Immunprophylaxe gegen PCV2 das Auftreten von Pleuritiden zu verringern und das Ausmaß von Pneumonieerscheinungen in Form von Lungenläsionen zu reduzieren.

Abstract

The present investigation examines the meaning of PCV2 infections for lung lesions at slaughter of routinely PCV2 vaccinated pigs from preselected fattening farms under consideration of other relevant pathogens. All of the farms had a known history of noticeable lung lesions at slaughter. In total 300 fattening pigs from 10 Upper Bavarian fattening farms were included in this study. Pigs were individually signed by ear tags. Blood samples were collected at placement (age of 10-12 weeks), in the midst of fattening (16-18 weeks) and at the end of fattening/before slaughtering (22 weeks). All serum samples were examined for the presence of PCV2 DNA and serologically tested for the presence of antibodies against PCV2, Actinobacillus pleuropneumoniae, Mycoplasma hyopneumoniae, swine influenza virus, porcine reproductive and respiratory syndrome virus and porcine circovirus type 2. Furthermore 20 % of all Actinobacillus pleuropneumoniae and swine influenza virus seropositive samples per farm were serotyped. At abattoir all lungs were checked for lung lesions by palpatory and visual examination. Additional tonsil and lung tissue were collected at abattoir for PRRSV RNA testing by PCR. Based on the laboratory diagnostics an infection status was assigned to each single pig as well as to each farm. By the means of logistic regression analysis it could be shown that PCV2 infections, together with other pathogens like PRRSV, SIV, M. hyopneumoniae und APP, in fattening pigs can be significantly associated with the occurrence of pleurisy and the extent of pneumonic lesions at abattoir. Animal stocks with conspicuous lung lesions at slaughter should consider checking their PCV2 status to possibly reduce the frequency of pleurisy and extent of pneumonic lung lesions at slaughter by optimizing their PCV2 prophylaxis/ prevention measures.