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Charakterisierung der histologischen Morphologie des gesunden und des erkrankten felinen Mittel-und Innenohres
Charakterisierung der histologischen Morphologie des gesunden und des erkrankten felinen Mittel-und Innenohres
In der vorliegenden Arbeit wurde die Histomorphologie relevanter Mittel- und Innenohrstrukturen bei gesunden Katzen und bei Tieren mit Mittel- und Innenohrerkrankungen charakterisiert. In Vorversuchen wurde eine standardisierte Sektions- und Präparationstechnik entwickelt sowie detaillierte Protokolle zur Prozessierung der Proben und zur Herstellung repräsentativer histologischer Schnittpräparate des felinen Mittel- und Innenohres etabliert. Mit diesen Techniken wurden über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren histologische Ohrenpräparate von mehr als 200 Katzen aus dem Sektionsgut des Instituts für Tierpathologie der LMU München hergestellt. Auf Grundlage der histologischen Untersuchungen der Schnittpräparate erfolgte die Unterscheidung von „gesunden“ und alterierten Mittel- und Innenohren und die Charakterisierung vorhandener pathomorphologischer Alterationen (Typ, Verteilung, Ausdehnung, Schweregrad). Statistische Analysen der Befunde zeigten, dass 63 % der untersuchten Katzen histologische Alterationen des Mittelohres aufwiesen, wohingegen lediglich bei 21 % der Katzen makroskopisch erkennbare Mittelohrläsionen vorhanden waren. Bei den festgestellten Veränderungen handelte es sich ausschließlich um entzündliche Alterationen. Nahezu die Hälfte der Katzen mit Mittelohrentzündungen wies akute Entzündungsgeschehen auf, welche größtenteils gering- bis mittelgradige Schweregrade besaßen. Insgesamt 42 % der Katzen mit Mittelohrentzündungen zeigten chronische Verläufe mehrheitlich hochgradiger Schweregrade. Insbesondere bei chronischen Mittelohrentzündungen kamen sehr häufig Mischformen verschiedener Entzündungstypen vor. Mittelohrentzündungen traten mit statistisch signifikanter Häufung bei an Parvovirose erkrankten Katzen und bei Tieren mit Erkrankungen im Respirationstrakt auf. Innenohrentzündungen waren bei 20 % der untersuchten Tiere vorhanden und traten ausschließlich bei Katzen mit gleichzeitig bestehender Otitis media auf. Diese Ergebnisse unterstreichen die hohe Relevanz der Otitis media und interna bei der Katze. Die vorliegende Arbeit stellt darüber hinaus eine nützliche Referenz praktikabler, standardisierter und reproduzierbarer Techniken zur Entnahme und Prozessierung repräsentativer Gewebeproben des felinen Mittel- und Innenohres für histo(patho)logische Untersuchungen dar und illustriert nahezu das gesamte Spektrum der bei gesunden und bei entzündlich alterierten Mittel- und Innenohren vorkommenden histomorphologischen Befunde.
Otitis media, Katze, Histologie
Heitmann, Antonia
2018
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Heitmann, Antonia (2018): Charakterisierung der histologischen Morphologie des gesunden und des erkrankten felinen Mittel-und Innenohres. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

In der vorliegenden Arbeit wurde die Histomorphologie relevanter Mittel- und Innenohrstrukturen bei gesunden Katzen und bei Tieren mit Mittel- und Innenohrerkrankungen charakterisiert. In Vorversuchen wurde eine standardisierte Sektions- und Präparationstechnik entwickelt sowie detaillierte Protokolle zur Prozessierung der Proben und zur Herstellung repräsentativer histologischer Schnittpräparate des felinen Mittel- und Innenohres etabliert. Mit diesen Techniken wurden über einen Zeitraum von dreieinhalb Jahren histologische Ohrenpräparate von mehr als 200 Katzen aus dem Sektionsgut des Instituts für Tierpathologie der LMU München hergestellt. Auf Grundlage der histologischen Untersuchungen der Schnittpräparate erfolgte die Unterscheidung von „gesunden“ und alterierten Mittel- und Innenohren und die Charakterisierung vorhandener pathomorphologischer Alterationen (Typ, Verteilung, Ausdehnung, Schweregrad). Statistische Analysen der Befunde zeigten, dass 63 % der untersuchten Katzen histologische Alterationen des Mittelohres aufwiesen, wohingegen lediglich bei 21 % der Katzen makroskopisch erkennbare Mittelohrläsionen vorhanden waren. Bei den festgestellten Veränderungen handelte es sich ausschließlich um entzündliche Alterationen. Nahezu die Hälfte der Katzen mit Mittelohrentzündungen wies akute Entzündungsgeschehen auf, welche größtenteils gering- bis mittelgradige Schweregrade besaßen. Insgesamt 42 % der Katzen mit Mittelohrentzündungen zeigten chronische Verläufe mehrheitlich hochgradiger Schweregrade. Insbesondere bei chronischen Mittelohrentzündungen kamen sehr häufig Mischformen verschiedener Entzündungstypen vor. Mittelohrentzündungen traten mit statistisch signifikanter Häufung bei an Parvovirose erkrankten Katzen und bei Tieren mit Erkrankungen im Respirationstrakt auf. Innenohrentzündungen waren bei 20 % der untersuchten Tiere vorhanden und traten ausschließlich bei Katzen mit gleichzeitig bestehender Otitis media auf. Diese Ergebnisse unterstreichen die hohe Relevanz der Otitis media und interna bei der Katze. Die vorliegende Arbeit stellt darüber hinaus eine nützliche Referenz praktikabler, standardisierter und reproduzierbarer Techniken zur Entnahme und Prozessierung repräsentativer Gewebeproben des felinen Mittel- und Innenohres für histo(patho)logische Untersuchungen dar und illustriert nahezu das gesamte Spektrum der bei gesunden und bei entzündlich alterierten Mittel- und Innenohren vorkommenden histomorphologischen Befunde.