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Inklusion und Kognition. eine systemtheoretische Betrachtung der Praxis aktivierender Integrationspolitik
Inklusion und Kognition. eine systemtheoretische Betrachtung der Praxis aktivierender Integrationspolitik
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die aktivierende Integrationspolitik in der Praxis lokaler Organisationen umgesetzt wird. Anhand zahlreicher Interviews mit einschlägigen Akteuren vor Ort – Schlüsselpersonen im Sozialreferat, in Wohlfahrtsverbänden, im Jobcenter, im Ausländerbeirat, in unterschiedlichen freien Trägern sowie Bewohner mit Migrationshintergrund – beleuchtet die Autorin, wie die Aktivierungsprogramme jeweils kommunizierbar gemacht werden. Auf Grundlage einer Systemtheorie Luhmann‘scher Prägung analysiert sie dabei Problemwahrnehmungen und Kommunikationsformen der aktivierenden Integrationspraxis, die jeweils beobachterabhängig differieren. Die Komplexität organisatorischer Kommunikationen wird unter dem Begriffsapparat „polyphoner Organisation“ praxisnah erörtert. Die Aktivierungspraxis wird daraufhin als „Willenskommunikation“ betrachtet, in der nicht nur die politisch zugeschnittene Willensvorstellung von Engagement, Teilnahme und Integrationsbereitschaft, sondern autonome Selbstbeschreibungen von Migranten ins Spiel kommen. Die Aktivierungspraxis wird dadurch als ein Spannungsfeld dargestellt, in dem die Handlungslogiken verschiedener Akteure aufeinander Bezug nehmen und dabei auch miteinander in Konflikt geraten können. Die Umgestaltung des Sozialen drückt sich in diesem Spannungsfeld zwischen politisch-strukturellen Programmen und operativen Praxen aus. Die gesellschaftsstiftende Aspekte der kommunikativen Diskrepanzen auf einer empirisch inhaltsvollen und theoretisch begründeten Weise auszuloten, ist das Ziel dieser Arbeit.
Inklusion, Exklusion, Systemtheorie, Luhmann, Praxis, Aktivierung, Integration, Organisation, Migration, Kommunikation, Problemwahrnehmung
Watarai, Tomoko
2015
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Watarai, Tomoko (2015): Inklusion und Kognition: eine systemtheoretische Betrachtung der Praxis aktivierender Integrationspolitik. Dissertation, LMU München: Sozialwissenschaftliche Fakultät
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Abstract

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie die aktivierende Integrationspolitik in der Praxis lokaler Organisationen umgesetzt wird. Anhand zahlreicher Interviews mit einschlägigen Akteuren vor Ort – Schlüsselpersonen im Sozialreferat, in Wohlfahrtsverbänden, im Jobcenter, im Ausländerbeirat, in unterschiedlichen freien Trägern sowie Bewohner mit Migrationshintergrund – beleuchtet die Autorin, wie die Aktivierungsprogramme jeweils kommunizierbar gemacht werden. Auf Grundlage einer Systemtheorie Luhmann‘scher Prägung analysiert sie dabei Problemwahrnehmungen und Kommunikationsformen der aktivierenden Integrationspraxis, die jeweils beobachterabhängig differieren. Die Komplexität organisatorischer Kommunikationen wird unter dem Begriffsapparat „polyphoner Organisation“ praxisnah erörtert. Die Aktivierungspraxis wird daraufhin als „Willenskommunikation“ betrachtet, in der nicht nur die politisch zugeschnittene Willensvorstellung von Engagement, Teilnahme und Integrationsbereitschaft, sondern autonome Selbstbeschreibungen von Migranten ins Spiel kommen. Die Aktivierungspraxis wird dadurch als ein Spannungsfeld dargestellt, in dem die Handlungslogiken verschiedener Akteure aufeinander Bezug nehmen und dabei auch miteinander in Konflikt geraten können. Die Umgestaltung des Sozialen drückt sich in diesem Spannungsfeld zwischen politisch-strukturellen Programmen und operativen Praxen aus. Die gesellschaftsstiftende Aspekte der kommunikativen Diskrepanzen auf einer empirisch inhaltsvollen und theoretisch begründeten Weise auszuloten, ist das Ziel dieser Arbeit.