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Neurologische Erkrankungen beim Frettchen. eine Literaturübersicht
Neurologische Erkrankungen beim Frettchen. eine Literaturübersicht
Frettchen nehmen in zunehmendem Maße die Rolle des Haustieres und somit des „Familienmitglieds“ ein, und werden darum auch immer präsenter als Patienten für den Tierarzt. In Fachbüchern fehlt es – anders als bei vergleichbaren Fachbüchern bei Hund und Katze – oft an spezifischer Literatur mit wissenschaftlichem Hintergrund, in der neurologische Erkrankungen des Frettchens ausführlich dargestellt werden. Diese Literaturstudie gibt einen Überblick über die in wissenschaftlichen Studien, Review Artikeln, Fallberichten und Conference Proceedings, aber auch in Fachbüchern dokumentierten neurologischen Erkrankungen beim Frettchen, und erläutert deren Pathogenese, Klinik, Diagnostik und Therapie. Die sich aus der Literaturrecherche ergebenen Resultate wurden nach ihrer wissenschaftlichen Relevanz in evidenzbasierte Kategorien, und nach der zugrundeliegenden Pathophysiologie in Krankheitsgruppen, nach dem in der Tiermedizin gängigen VETAMIN-D-Schema eingeteilt und beschrieben. Zu den in der Literatur häufig beschriebenen Krankheiten gehörten die Aleutenkrankheit, die Staupe, die Influenza, das Insulinom und das Lymphom. Andere, beim Frettchen ebenfalls potentiell bedeutsame Ursachen von neurologischen Symptomen, waren hingegen unzureichend beschrieben, wie die Tollwut und der Bandscheibenvorfall. Epilepsie und das Schädel-Hirn-Trauma, die bei Hund und Katze häufig beschrieben werden, konnten in der Literatur zum Frettchen nicht aufgefunden werden. Zum akuten Rückenmarkstrauma, ebenfalls bei Hund und Katze oft dokumentiert, fand sich für das Frettchen nur wenig Literatur. Die systemische Coronavirusinfektion, die erst kürzlich beim Frettchen erkannt wurde, wurde in dieser Literaturarbeit detailliert beschrieben, was dazu beitragen kann, für diese wichtige Erkrankung zu sensibilisieren. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass auch experimentelle Studien für die Therapie bestimmter Erkrankungen wichtige Erkenntnisse liefern können, wie bei Staupe (Vitamin-A-Supplementierung) oder Influenza (antivirale Therapie). Zusammengefasst kann gesagt werden, dass aktuelle wissenschaftliche Publikationen oft nicht ausreichend in existierende Fachbücher integriert sind. Weitere Studien und Erfahrungsberichte zu neurologischen Erkrankungen beim Frettchen sind nötig, um das komparative Wissen über die unterschiedlichen Manifestationen von neurologischen Erkrankungen bei verschiedenen Tierspezies zu erweitern, und die Basis für eine fundierte Diagnostik und optimale Therapie zu schaffen.
Frettchen, Heimtiere, Kleinsäuger, neurologische Erkrankungen, Literaturarbeit
Sulimma, Luana
2014
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Sulimma, Luana (2014): Neurologische Erkrankungen beim Frettchen: eine Literaturübersicht. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Frettchen nehmen in zunehmendem Maße die Rolle des Haustieres und somit des „Familienmitglieds“ ein, und werden darum auch immer präsenter als Patienten für den Tierarzt. In Fachbüchern fehlt es – anders als bei vergleichbaren Fachbüchern bei Hund und Katze – oft an spezifischer Literatur mit wissenschaftlichem Hintergrund, in der neurologische Erkrankungen des Frettchens ausführlich dargestellt werden. Diese Literaturstudie gibt einen Überblick über die in wissenschaftlichen Studien, Review Artikeln, Fallberichten und Conference Proceedings, aber auch in Fachbüchern dokumentierten neurologischen Erkrankungen beim Frettchen, und erläutert deren Pathogenese, Klinik, Diagnostik und Therapie. Die sich aus der Literaturrecherche ergebenen Resultate wurden nach ihrer wissenschaftlichen Relevanz in evidenzbasierte Kategorien, und nach der zugrundeliegenden Pathophysiologie in Krankheitsgruppen, nach dem in der Tiermedizin gängigen VETAMIN-D-Schema eingeteilt und beschrieben. Zu den in der Literatur häufig beschriebenen Krankheiten gehörten die Aleutenkrankheit, die Staupe, die Influenza, das Insulinom und das Lymphom. Andere, beim Frettchen ebenfalls potentiell bedeutsame Ursachen von neurologischen Symptomen, waren hingegen unzureichend beschrieben, wie die Tollwut und der Bandscheibenvorfall. Epilepsie und das Schädel-Hirn-Trauma, die bei Hund und Katze häufig beschrieben werden, konnten in der Literatur zum Frettchen nicht aufgefunden werden. Zum akuten Rückenmarkstrauma, ebenfalls bei Hund und Katze oft dokumentiert, fand sich für das Frettchen nur wenig Literatur. Die systemische Coronavirusinfektion, die erst kürzlich beim Frettchen erkannt wurde, wurde in dieser Literaturarbeit detailliert beschrieben, was dazu beitragen kann, für diese wichtige Erkrankung zu sensibilisieren. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass auch experimentelle Studien für die Therapie bestimmter Erkrankungen wichtige Erkenntnisse liefern können, wie bei Staupe (Vitamin-A-Supplementierung) oder Influenza (antivirale Therapie). Zusammengefasst kann gesagt werden, dass aktuelle wissenschaftliche Publikationen oft nicht ausreichend in existierende Fachbücher integriert sind. Weitere Studien und Erfahrungsberichte zu neurologischen Erkrankungen beim Frettchen sind nötig, um das komparative Wissen über die unterschiedlichen Manifestationen von neurologischen Erkrankungen bei verschiedenen Tierspezies zu erweitern, und die Basis für eine fundierte Diagnostik und optimale Therapie zu schaffen.