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Untersuchungen zur Verbreitung von Strongylus vulgaris im Rahmen der Selektiven Entwurmung bei Pferden in Süddeutschland
Untersuchungen zur Verbreitung von Strongylus vulgaris im Rahmen der Selektiven Entwurmung bei Pferden in Süddeutschland
In der Zeit zwischen Februar 2011 und Januar 2012 wurden Kotproben von 354 Pferden ein bis viermal untersucht. Die Pferde stammten hauptsächlich aus Bayern und dem süddeutschen Raum und nahmen im ersten Jahr an einem Selektiven Entwurmungsprogramms teil. Bei allen eingesandten Proben wurde die Strongylideneianzahl mit dem McMaster – Verfahren bestimmt und bei denjenigen, die einen Wert von über 20 Eiern pro Gramm Kot aufwiesen, eine Larvenanzucht angesetzt. Es erfolgte eine morphologische Identifizierung der entwickelten L3. Bei vier der 354 Pferde wurde ein Befall mit S. vulgaris festgestellt. In keiner Probe fanden sich Larven von S. edentatus und S. equinus. Die betroffenen Pferde kamen von unterschiedlichen Betrieben und waren alle erst seit kurzer Zeit dort, zwei Pferde wurden importiert. Quarantänemaßnahmen erfolgten in keinem Bestand. Die Anzahl der Strongylideneier korrelierte signifikant mit der Anzahl der sich entwickelnden Larven aus der Koprokultur. Das Alter zeigte einen statistisch nachgewiesenen Einfluss auf die Höhe der Eiausscheidung, junge und ältere Pferde schieden vermehrt Strongylideneier aus. Die Transportbedingungen für Kotproben sind im Idealfall gekühlt und unter möglichst geringen Temperaturschwankungen zu halten, da sonst eine geringere Larvenanzahl resultiert. Die Larvenanzucht zeigte sich in dieser Studie als probates Mittel, um eine Infektion mit S. vulgaris zu diagnostizieren. Die Verbreitung Großer Strongyliden in Süddeutschland scheint jedoch fast vollständig eingedämmt zu sein. Trotzdem darf nun der Focus nicht ausschließlich auf die Bekämpfung Kleiner Strongyliden gelegt werden, da nicht absehbar ist, ob es zu einer Wiederverbreitung von Großen Strongyliden kommen wird. Generell sollte ein gutes Quarantänemanagement die Einschleppung von Strongyliden in den neuen Bestand verhindern.
Strongyliden, Koprokultur, Selektive Entwurmung, Anthelminthika, Pferd
Greite, Lena
2013
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Greite, Lena (2013): Untersuchungen zur Verbreitung von Strongylus vulgaris im Rahmen der Selektiven Entwurmung bei Pferden in Süddeutschland. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

In der Zeit zwischen Februar 2011 und Januar 2012 wurden Kotproben von 354 Pferden ein bis viermal untersucht. Die Pferde stammten hauptsächlich aus Bayern und dem süddeutschen Raum und nahmen im ersten Jahr an einem Selektiven Entwurmungsprogramms teil. Bei allen eingesandten Proben wurde die Strongylideneianzahl mit dem McMaster – Verfahren bestimmt und bei denjenigen, die einen Wert von über 20 Eiern pro Gramm Kot aufwiesen, eine Larvenanzucht angesetzt. Es erfolgte eine morphologische Identifizierung der entwickelten L3. Bei vier der 354 Pferde wurde ein Befall mit S. vulgaris festgestellt. In keiner Probe fanden sich Larven von S. edentatus und S. equinus. Die betroffenen Pferde kamen von unterschiedlichen Betrieben und waren alle erst seit kurzer Zeit dort, zwei Pferde wurden importiert. Quarantänemaßnahmen erfolgten in keinem Bestand. Die Anzahl der Strongylideneier korrelierte signifikant mit der Anzahl der sich entwickelnden Larven aus der Koprokultur. Das Alter zeigte einen statistisch nachgewiesenen Einfluss auf die Höhe der Eiausscheidung, junge und ältere Pferde schieden vermehrt Strongylideneier aus. Die Transportbedingungen für Kotproben sind im Idealfall gekühlt und unter möglichst geringen Temperaturschwankungen zu halten, da sonst eine geringere Larvenanzahl resultiert. Die Larvenanzucht zeigte sich in dieser Studie als probates Mittel, um eine Infektion mit S. vulgaris zu diagnostizieren. Die Verbreitung Großer Strongyliden in Süddeutschland scheint jedoch fast vollständig eingedämmt zu sein. Trotzdem darf nun der Focus nicht ausschließlich auf die Bekämpfung Kleiner Strongyliden gelegt werden, da nicht absehbar ist, ob es zu einer Wiederverbreitung von Großen Strongyliden kommen wird. Generell sollte ein gutes Quarantänemanagement die Einschleppung von Strongyliden in den neuen Bestand verhindern.