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Bedeutung und Entwicklungsstand der Integrierten Tierärztlichen Bestandsbetreuung (ITB) in milcherzeugenden landwirtschaflichen Betrieben in Bayern
Bedeutung und Entwicklungsstand der Integrierten Tierärztlichen Bestandsbetreuung (ITB) in milcherzeugenden landwirtschaflichen Betrieben in Bayern
Seit 1993 wird die Integrierte Tierärztliche Bestandsbetreuung (ITB) als umfassendes kuratives wie präventives Qualitätssicherungsinstrument angeboten. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Entwicklung, die Verbreitung und die gegenwärtige Bedeutung der ITB in milcherzeugenden landwirtschaftlichen Betrieben in Bayern zu untersuchen. Milcherzeugende Betriebe aus 28 bayerischen Landkreisen wurden dazu befragt. Eine Rücklaufquote von fast 50% ergab eine repräsentative Anzahl von 1.430 auswertbaren Fragebögen mit jeweils bis zu 170 erhobenen Variablen. 5,8% der befragten Betriebe führten zum Zeitpunkt der Erhebung bereits eine ITB durch. Es konnte u.a. nachgewiesen werden, dass mit der Größe des Betriebes auch deren Spezialisierung und Professionalität steigt. Insgesamt ließen sich hohe Interkorrelationen zwischen sämtlichen qualitätssichernden Maßnahmen nachweisen. Diese Werte blieben auch nach Kontrolle der Betriebsgröße stabil und es bildete sich ein Spektrum betriebswirtschaftlicher Verfahrensweisen und entsprechender Einstellungen ab: Bestimmte Betriebsleiter erfüllen nur die Mindestanforderungen der Qualitätssicherung, andere haben sich eigenverantwortlich für ein durchgängiges Qualitätsmanagement entschieden und können den Erfolg ihres Engagements in Qualität, Quantität und weiteren betriebswirtschaftlichen Ergebnissen nachweisen. Die Frage nach dem Beanntheitsgrad der ITB beantworteten 41% der befragten Landwirte positiv. Sie gaben des Weiteren an, darunter neben der kurativen und präventiven Kernkompetenz des Veterinärs eine systematische qualitätsorientierte Kooperation bis hin zu einem gemeinsamen Controlling zu verstehen. Die Betriebsleiter äußerten sich zugleich kritisch zur Effizienz der ITB; jeder sechste der Betriebe, die bisher ohne ITB arbeiteten, sieht einen Bedarf dafür. Die vorliegende Untersuchung konnte nachweisen, dass Tierärzte, die sich für diese Aufgabe hinreichend qualifiziert haben, den Landwirten neben den Inhalten einer systematischen qualitätssichernden Aktivität, wie sie durch die ITB angeboten wird, auch deren Nutzen und Effizienz für den Betrieb erkenntlich machen können.
Integrierte Tierärztliche Bestandsbetreuung, ITB, Qualitätssicherung, Qualitätsmanagement, HACCP, Milcherzeugerbetriebe, betriebliche Eigenkontrolle
Friewald, Ruth Maria
2010
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Friewald, Ruth Maria (2010): Bedeutung und Entwicklungsstand der Integrierten Tierärztlichen Bestandsbetreuung (ITB) in milcherzeugenden landwirtschaflichen Betrieben in Bayern. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Seit 1993 wird die Integrierte Tierärztliche Bestandsbetreuung (ITB) als umfassendes kuratives wie präventives Qualitätssicherungsinstrument angeboten. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Entwicklung, die Verbreitung und die gegenwärtige Bedeutung der ITB in milcherzeugenden landwirtschaftlichen Betrieben in Bayern zu untersuchen. Milcherzeugende Betriebe aus 28 bayerischen Landkreisen wurden dazu befragt. Eine Rücklaufquote von fast 50% ergab eine repräsentative Anzahl von 1.430 auswertbaren Fragebögen mit jeweils bis zu 170 erhobenen Variablen. 5,8% der befragten Betriebe führten zum Zeitpunkt der Erhebung bereits eine ITB durch. Es konnte u.a. nachgewiesen werden, dass mit der Größe des Betriebes auch deren Spezialisierung und Professionalität steigt. Insgesamt ließen sich hohe Interkorrelationen zwischen sämtlichen qualitätssichernden Maßnahmen nachweisen. Diese Werte blieben auch nach Kontrolle der Betriebsgröße stabil und es bildete sich ein Spektrum betriebswirtschaftlicher Verfahrensweisen und entsprechender Einstellungen ab: Bestimmte Betriebsleiter erfüllen nur die Mindestanforderungen der Qualitätssicherung, andere haben sich eigenverantwortlich für ein durchgängiges Qualitätsmanagement entschieden und können den Erfolg ihres Engagements in Qualität, Quantität und weiteren betriebswirtschaftlichen Ergebnissen nachweisen. Die Frage nach dem Beanntheitsgrad der ITB beantworteten 41% der befragten Landwirte positiv. Sie gaben des Weiteren an, darunter neben der kurativen und präventiven Kernkompetenz des Veterinärs eine systematische qualitätsorientierte Kooperation bis hin zu einem gemeinsamen Controlling zu verstehen. Die Betriebsleiter äußerten sich zugleich kritisch zur Effizienz der ITB; jeder sechste der Betriebe, die bisher ohne ITB arbeiteten, sieht einen Bedarf dafür. Die vorliegende Untersuchung konnte nachweisen, dass Tierärzte, die sich für diese Aufgabe hinreichend qualifiziert haben, den Landwirten neben den Inhalten einer systematischen qualitätssichernden Aktivität, wie sie durch die ITB angeboten wird, auch deren Nutzen und Effizienz für den Betrieb erkenntlich machen können.