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Untersuchung myokardialer Kollateralgefäße mit Magnetresonanztomographie bei Patienten mit chronischem koronararteriellem Verschluss
Untersuchung myokardialer Kollateralgefäße mit Magnetresonanztomographie bei Patienten mit chronischem koronararteriellem Verschluss
In dieser Arbeit wurde mit kardialer MRT Funktion, Perfusion und Vitalität bei 30 Patienten mit koronarer Herzkrankheit und chronischem Gefäßabbruch untersucht. Besonderes Augenmerk wurde auf die transmurale Infarktausdehnung (TID), die Ruheperfusion, die Perfusion unter Adenosin-induzierter Hyperämie sowie die systolische regionale Wandverdickung (RWT) in kollateralabhängigem und antegrad perfundiertem Myokard gelegt. Als neuer Parameter wurde die Verzögerung der Kontrastmittelankunft (Delay) in antegrad perfundiertem und kollateralisiertem Myokard untersucht. Zunächst wurden die Kollateralen koronarangiographisch nach ihrem Vorhandensein und ihrem Füllungsgrad eingeteilt. Hierzu wurde die etablierte koronarangiographische Klassifikation nach Rentrop verwendet. Es folgte die kardiale MRT, mit der myokardiale Funktion und Perfusion zunächst unter Adenosininduzierter Hyperämie und danach in Ruhe untersucht wurden. Zuletzt erfolgte die Untersuchung der Vitalität mittels der late enhancement Technik. Dabei wurde der Zusammenhang zwischen koronarangiographischem Kollateralisierungsgrad und kernspintomographisch bestimmter Perfusion und systolischer, regionaler Wandverdickung ebenso untersucht wie die myokardiale Funktion und Perfusion in Abhängigkeit von der transmuralen Infarktausdehnung (TID). Durch den Einsatz der first-pass Perfusion Technik und der Bestimmung der verzögerten Kontrastmittelanflutung (Delay) ist es möglich, kollateralisiertes Myokard zu identifizieren und von antegrad perfundiertem Myokard mit hoher Sensitivität und Spezifität abzugrenzen. Die Verzögerung der Kontrastmittelanflutung scheint dabei vom angiographisch erhobenen Füllungsgrad der Kollateralen beeinflusst zu sein, ist jedoch unabhängig vom Ausmaß der myokardialen Perfusion. Kollateralisiertes Myokard lässt sich folglich auch dann von antegrad perfundiertem Myokard unterscheiden, wenn die Perfusion sich in einem ähnlichen Bereich bewegt. Bei den Patienten mit einer transmuralen Infarktausdehnung <50% in kollateralisiertem Myokard waren Ruheperfusion, die Perfusionsparameter unter Hyperämie sowie die regionale Wanddickenzunahme mit den Werten in antegrad perfundierten Myokard vergleichbar. Bei den Patienten mit einer transmuralen Infarktausdehnung >50% in kollateralisiertem Myokard blieben die Perfusionsparameter in Ruhe und unter Hyperämie sowie die regionale Wanddickenzunahme signifikant unter den Werten,die in antegrad perfundiertem Myokard gemessen wurden. Des Weiteren zeigte sich, dass Funktion und Perfusion in kollateralisiertem Myokard erhalten bleiben, wenn die transmurale Infarktausdehnung <50% beträgt,unabhängig von der koronarangiographischen Graduierung der Kollateralen nach Rentrop. In kollateralisiertem Myokard zeigte sich eine signifikante inverse Korrelation zwischen der transmuralen Infarktausdehnung (TID) und der Ruheperfusion, der Perfusion unter Hyperämie, sowie der regionalen Wanddickenzunahme. Im Gegensatz dazu zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Patientengruppen Rentrop 0-1 bzw. Rentrop 2-3 hinsichtlich Ruheperfusion, Perfusion unter Hyperämie und regionaler Wanddickenzunahme. Keine Korrelation konnte auch zwischen der transmuralen Infarktausdehnung (TID) und der koronarangiographischen Einteilung der Kollateralen nach Rentrop nachgewiesen werden. Es wurde deutlich, dass die durch kardiale MRT bestimmte transmurale Ausdehnung eines Myokardinfarktes(TID) eine bessere Korrelation mit quantitativen Parametern zeigt als der koronarangiographisch bestimmte Füllungsgrad der Kollateralen nach Rentrop. Mit kardialer MRT ist es somit möglich, kollateralisiertes Myokard sicher zu identifizieren und mittels der erhobenen Daten zu myokardialer Funktion, Perfusion und Vitalität näher zu charakterisieren. Dies könnte besondere Bedeutung bei der Beurteilung der Erfolgsaussichten therapeutischer Interventionen sowie bei der Einschätzung der Prognose von Patienten mit koronarer Herzkrankheit und kollateralisiertem Myokard haben.
Cardiac MRI, myokardiale Kollateralisierung, Eingefäßerkrankung, Delay, Perfusion
Cyran, Clemens
2007
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Cyran, Clemens (2007): Untersuchung myokardialer Kollateralgefäße mit Magnetresonanztomographie bei Patienten mit chronischem koronararteriellem Verschluss. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

In dieser Arbeit wurde mit kardialer MRT Funktion, Perfusion und Vitalität bei 30 Patienten mit koronarer Herzkrankheit und chronischem Gefäßabbruch untersucht. Besonderes Augenmerk wurde auf die transmurale Infarktausdehnung (TID), die Ruheperfusion, die Perfusion unter Adenosin-induzierter Hyperämie sowie die systolische regionale Wandverdickung (RWT) in kollateralabhängigem und antegrad perfundiertem Myokard gelegt. Als neuer Parameter wurde die Verzögerung der Kontrastmittelankunft (Delay) in antegrad perfundiertem und kollateralisiertem Myokard untersucht. Zunächst wurden die Kollateralen koronarangiographisch nach ihrem Vorhandensein und ihrem Füllungsgrad eingeteilt. Hierzu wurde die etablierte koronarangiographische Klassifikation nach Rentrop verwendet. Es folgte die kardiale MRT, mit der myokardiale Funktion und Perfusion zunächst unter Adenosininduzierter Hyperämie und danach in Ruhe untersucht wurden. Zuletzt erfolgte die Untersuchung der Vitalität mittels der late enhancement Technik. Dabei wurde der Zusammenhang zwischen koronarangiographischem Kollateralisierungsgrad und kernspintomographisch bestimmter Perfusion und systolischer, regionaler Wandverdickung ebenso untersucht wie die myokardiale Funktion und Perfusion in Abhängigkeit von der transmuralen Infarktausdehnung (TID). Durch den Einsatz der first-pass Perfusion Technik und der Bestimmung der verzögerten Kontrastmittelanflutung (Delay) ist es möglich, kollateralisiertes Myokard zu identifizieren und von antegrad perfundiertem Myokard mit hoher Sensitivität und Spezifität abzugrenzen. Die Verzögerung der Kontrastmittelanflutung scheint dabei vom angiographisch erhobenen Füllungsgrad der Kollateralen beeinflusst zu sein, ist jedoch unabhängig vom Ausmaß der myokardialen Perfusion. Kollateralisiertes Myokard lässt sich folglich auch dann von antegrad perfundiertem Myokard unterscheiden, wenn die Perfusion sich in einem ähnlichen Bereich bewegt. Bei den Patienten mit einer transmuralen Infarktausdehnung <50% in kollateralisiertem Myokard waren Ruheperfusion, die Perfusionsparameter unter Hyperämie sowie die regionale Wanddickenzunahme mit den Werten in antegrad perfundierten Myokard vergleichbar. Bei den Patienten mit einer transmuralen Infarktausdehnung >50% in kollateralisiertem Myokard blieben die Perfusionsparameter in Ruhe und unter Hyperämie sowie die regionale Wanddickenzunahme signifikant unter den Werten,die in antegrad perfundiertem Myokard gemessen wurden. Des Weiteren zeigte sich, dass Funktion und Perfusion in kollateralisiertem Myokard erhalten bleiben, wenn die transmurale Infarktausdehnung <50% beträgt,unabhängig von der koronarangiographischen Graduierung der Kollateralen nach Rentrop. In kollateralisiertem Myokard zeigte sich eine signifikante inverse Korrelation zwischen der transmuralen Infarktausdehnung (TID) und der Ruheperfusion, der Perfusion unter Hyperämie, sowie der regionalen Wanddickenzunahme. Im Gegensatz dazu zeigten sich keine Unterschiede zwischen den Patientengruppen Rentrop 0-1 bzw. Rentrop 2-3 hinsichtlich Ruheperfusion, Perfusion unter Hyperämie und regionaler Wanddickenzunahme. Keine Korrelation konnte auch zwischen der transmuralen Infarktausdehnung (TID) und der koronarangiographischen Einteilung der Kollateralen nach Rentrop nachgewiesen werden. Es wurde deutlich, dass die durch kardiale MRT bestimmte transmurale Ausdehnung eines Myokardinfarktes(TID) eine bessere Korrelation mit quantitativen Parametern zeigt als der koronarangiographisch bestimmte Füllungsgrad der Kollateralen nach Rentrop. Mit kardialer MRT ist es somit möglich, kollateralisiertes Myokard sicher zu identifizieren und mittels der erhobenen Daten zu myokardialer Funktion, Perfusion und Vitalität näher zu charakterisieren. Dies könnte besondere Bedeutung bei der Beurteilung der Erfolgsaussichten therapeutischer Interventionen sowie bei der Einschätzung der Prognose von Patienten mit koronarer Herzkrankheit und kollateralisiertem Myokard haben.