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Einfluss von Simulationen im Rahmen der Lehre der digitalen rektalen Untersuchung auf Hemmungen und Wissenserwerb von Studenten
Einfluss von Simulationen im Rahmen der Lehre der digitalen rektalen Untersuchung auf Hemmungen und Wissenserwerb von Studenten
In einem interdisziplinären Forschungsprojekt an der LMU München gehen Chirurgen und Psychologen gemeinsam der Frage nach, wie komplexe Fertigkeiten, zB. der Umgang mit Untersuchungssituationen, erlernt werden und wie dieser Prozess durch gezieltes Training unterstützt werden kann. Diese Studie untersucht die Wirksamkeit von Simulationsmethoden im Kurs zum Erlernen der digitalen rektalen Untersuchung (DRU). In dieser Dissertation werden verschiedene Varianten eines simulationsbasierten Trainings bezüglich ihrer Einwirkung auf Hemmungen, Motivation, Wissen und Akzeptanz untersucht.Die vorliegende Studie untersucht die Fragen, (1) in welchem Ausmaß die Komplexität der Simulation die Hemmung und den Wissenserwerb der Lernenden beeinflusst und (2) in welchem Ausmaß die Sequenz der Simulationen Hemmung und Wissenserwerb beeinflusst. Die Stichprobe bestand aus 100 Teilnehmern am Untersuchungskurs „digitale rektale Untersuchung“. Jeder Student nahm an zwei halbstündigen Simulationseinheiten teil. Eine Hälfte der Studenten übte zuerst am Rektalmodel, danach am Simulationspatient, die andere Hälfte in umgekehrter Reihenfolge. Dies ermöglichte einerseits den Vergleich der Effektivität der Simulationen per se (Unterschiede zwischen den Gruppen nach der ersten Unterrichtseinheit). Andererseits wurde auch die Wirksamkeit der Reihenfolge der eingesetzten Simulationen untersucht, indem Unterschiede zwischen den beiden Versuchsgruppen nach der Durchführung beider Unterrichtseinheiten gemessen wurden. Das Training am Simulationspatienten hat einen signifikant stärkeren Einfluß auf die Reduktion von Hemmungen als das Rektalmodell, unabhängig von der eingesetzten Sequenz. Der Wissenserwerb ist größer, wenn die Studenten zuerst am Rektalmodell und danach am Simulationspatient üben. Nutzen sie nur eine Simulation, ist kein Wissenserwerb nachweisbar. Die Simulationspatienten sind durch andere Lehrmethoden nicht ersetzbar, da sie den Studenten durch wiederholtes Training in realitätsnaher Lernumgebung ermöglichen, an allen Aspekten der DRU mit Berücksichtigung ihrer individuellen Schwächen zu arbeiten.
Simulationspatienten, Standardisierte Patienten, Untersuchung, Hemmung, Simulation, Tabuzone,
Frey, Claudia
2010
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Frey, Claudia (2010): Einfluss von Simulationen im Rahmen der Lehre der digitalen rektalen Untersuchung auf Hemmungen und Wissenserwerb von Studenten. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

In einem interdisziplinären Forschungsprojekt an der LMU München gehen Chirurgen und Psychologen gemeinsam der Frage nach, wie komplexe Fertigkeiten, zB. der Umgang mit Untersuchungssituationen, erlernt werden und wie dieser Prozess durch gezieltes Training unterstützt werden kann. Diese Studie untersucht die Wirksamkeit von Simulationsmethoden im Kurs zum Erlernen der digitalen rektalen Untersuchung (DRU). In dieser Dissertation werden verschiedene Varianten eines simulationsbasierten Trainings bezüglich ihrer Einwirkung auf Hemmungen, Motivation, Wissen und Akzeptanz untersucht.Die vorliegende Studie untersucht die Fragen, (1) in welchem Ausmaß die Komplexität der Simulation die Hemmung und den Wissenserwerb der Lernenden beeinflusst und (2) in welchem Ausmaß die Sequenz der Simulationen Hemmung und Wissenserwerb beeinflusst. Die Stichprobe bestand aus 100 Teilnehmern am Untersuchungskurs „digitale rektale Untersuchung“. Jeder Student nahm an zwei halbstündigen Simulationseinheiten teil. Eine Hälfte der Studenten übte zuerst am Rektalmodel, danach am Simulationspatient, die andere Hälfte in umgekehrter Reihenfolge. Dies ermöglichte einerseits den Vergleich der Effektivität der Simulationen per se (Unterschiede zwischen den Gruppen nach der ersten Unterrichtseinheit). Andererseits wurde auch die Wirksamkeit der Reihenfolge der eingesetzten Simulationen untersucht, indem Unterschiede zwischen den beiden Versuchsgruppen nach der Durchführung beider Unterrichtseinheiten gemessen wurden. Das Training am Simulationspatienten hat einen signifikant stärkeren Einfluß auf die Reduktion von Hemmungen als das Rektalmodell, unabhängig von der eingesetzten Sequenz. Der Wissenserwerb ist größer, wenn die Studenten zuerst am Rektalmodell und danach am Simulationspatient üben. Nutzen sie nur eine Simulation, ist kein Wissenserwerb nachweisbar. Die Simulationspatienten sind durch andere Lehrmethoden nicht ersetzbar, da sie den Studenten durch wiederholtes Training in realitätsnaher Lernumgebung ermöglichen, an allen Aspekten der DRU mit Berücksichtigung ihrer individuellen Schwächen zu arbeiten.