IMPFMETHODE

Impfmethode.

 

Sprayimpfung.

Bei dieser Form der Impfung muss immer frisches, kaltes, chlorfreies und destilliertes Wasser verwendet werden. Die Wassertemperatur hat einen entscheidenden Einfluss auf die Überlebenszeit eines Lebendimpfstoffs.

Bei einer Sprayimpfung werden grundsätzlich die Impfung in der Brüterei und die Impfung auf einer Geflügelfarm unterschieden. In der Brüterei werden 80 bis 100 Tiere in einer Transportbox mit Sprühnebel überzogen. Die Küken sollen die Flüssigkeit konjunktival und nasal aufnehmen. Außerdem sollen sie animiert werden, die Tropfen die bei anderen Küken auf den Daunen kleben oder in den Boxen hängen bei der Gefiederpflege aufzunehmen bzw. aufzupicken.

Bei der Anwendung der Sprayimpfung auf der Geflügelfarm handelt es sich meist um große Ställe bzw. Stallabteile. Besonders wenn die Hähnchen in Bodenhaltung aufgezogen werden, steht der Impfende vor der Herausforderung, dass die Tiere durch den übergeordneten Fluchtreflex versuchen vor dem Nebel zurückzuweichen bzw. dieser bei Unterdrucklüftung von den Tieren weggezogen wird.

Bevor man mit dem Impfen beginnt, sollte man sich gut mit dem Equipment vertraut machen (Tröpfchengröße, Reichweite des Sprühnebels, Wasserdurchsatz des Spraygerätes, benötigte Impfzeit). Für unerfahrene Anwender empfiehlt sich die einmalige Durchführung einer Testimpfung.  Für die Zeit der Impfung und mindestens die darauffolgenden 15 Minuten müssen die Lüftungsanlagen ausgeschaltet werden.

 

Tränkwasserimpfung.

Die Tränkwasserimpfung ist die gebräuchlichste Methode zur Verabreichung von Lebendimpfstoffen in Geflügelbeständen. Bei Durchführung dieser Form der Impfung müssen Wasserqualität, potenzielle Rückstände an Desinfektionsmitteln, Metallionen, Detergenzien, die Wasserhärte und die gleichmäßige Verteilung des Impfstoffs auf alle Tränkelinien Berücksichtigung finden. All dies kann zu einer Abschwächung oder Inaktivierung der Impfantigene und damit zum Versagen oder einer verminderten Serokonversion bei den Tieren führen.

Die Tiere sind 2 h vor der Impfung zu dürsten. 20 Minuten vor der Impfung können die Tränkelinien mit Magermilch zur Bindung von freien Metallionen und Chlor, welche Impferreger ausfällen oder sogar inaktivieren können, geflutet werden.

Der Impfstoff ist circa 2 h aktiv, nachdem er gelöst wurde. Deshalb muss das Alter und somit die Wasseraufnahme der Tiere bei der Berechnung der Tränkmenge unbedingt in Betracht gezogen werden, damit eine korrekte Dosierung erfolgt.

Zur Überprüfung der Funktionalität der Tränkelinien wird ein zugelassenes Farbstoffpräparat beigemischt. Nach der Impfung sollten die Hähnchen stichprobenartig auf eine Färbung der Zunge kontrolliert werden, um sicherzugehen, dass der Impfstoff aufgenommen wurde.

 

Eye Drop Verfahren

Bei dieser Methode muss jedes Tier in die Hand genommen werden und ein Tropfen Impflösung direkt in das Auge gegeben werden. Es ist ausreichend ein Auge zu tropfen. Diese Methode findet aufgrund des hohen Arbeitsaufwands keine Anwendung bei Masthähnchen. In der obigen Abbildung ist die Applikation von Impfstoff mittels Augentropf bei einer Legehenne dargestellt.

 

In Ovo Impfung

An Tag 18/19 werden die Hühnereier in der Brüterei vom Vorbrüter in den Schlupfbrüter umgelagert. In diesem Zusammenhang können die ungeschlüpften Küken mittels In Ovo Impfung gegen Erkrankungen, wie z.Bsp. Marek's Disease geimpft werden. Für Brütereien wurden automatisierte Impfinjektoren entwickelt, welche eine Kapazität von 20.000 bis 30.000 Eiern pro Stunde haben und damit wesentlich effizienter sind als die traditionelle i.m. Impfung (ca. 1.600 Küken/h) in die laterale Oberschenkelmuskulatur.

 

Intramuskuläre Impfmethode

Die Applikation des Impfstoffs erfolgt beim Eintagsküken in die laterale Oberschenkelmuskulatur (M. iliotibialis lateralis).

Darstellung einer Möglichkeit zur i.m. Impfung in die laterale Oberschenkelmuskulatur von Eintagsküken.

Schematische Darstellung einer in ovo Impfung. Die Impfkanüle wird durch die Schale am stumpfen Eipol (Luftkammer!) eingeführt.

Vorlaufbehälter im Stallvorraum für die Durchführung einer Tränkwasserimpfung oder Medikamentenapplikation.

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