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The differentiation of law in Chile. study on the evolution of a national legal system
The differentiation of law in Chile. study on the evolution of a national legal system
Die vorliegende Arbeit untersucht die Differenzierung des Rechtssystems in Chile. Die grundlegende Frage der Arbeit ist: Welche Bedingungen ermöglichen die Entstehung eines funktional differenzierten Rechtssystems in Chile. Diese Fragestellung führt unweigerlich zum Problem des funktionalen Differenzierungsprozesses. Während die soziologische Diskussion über funktionale Differenzierung in Chile in vollem Gange ist, findet die Frage nach der Ausdifferenzierung des Rechtssystems in der aktuellen Debatte kein Platz. Die Hypothese der vorliegenden Arbeit weist darauf hin, dass die funktionale Differenzierung des chilenischen Rechtssystems Teil eines evolutionären Prozesses ist, der mit der Eroberung und Kolonisierung der Spanier im 16. Jahrhundert begonnen hat. Diese Entwicklung wird außerdem durch Veränderungen der Form der Differenzierung der chilenischen Gesellschaft sowie der Entstehung einer Reihe spezifischer evolutionärer Errungenschaften geprägt. Anhand von historischen, soziologischen und juristischen Dokumenten wird dieses Prozesses analysiert. Die Dissertation gliedert sich in sechs Kapitel. Jedes Kapitel beschäftigt sich mit bestimmten Problemen, die der Analyse ihre Struktur geben. Im ersten Kapitel „Einführung“ werden der Hintergrund der Dissertation sowie ihre Ziele, Thesen und Methodik erläutert. Das Weitern wird auf die Struktur der Arbeit eingegangen. Die funktionalistische Analyse orientiert sich an einer Reihe von Problemen und Fragen, die auch die Arbeit strukturieren. Im Folgenden gehen ich auf diese „Probleme und Fragen“ ein. In Kapitel 2 werden die Kernaspekte der Rechtssoziologie erläutert und die Genealogie der Rechtssoziologie aus den Bewegungen der sogenannten „soziologischen Jurisprudenz“ aus Europa und den Vereinigten Staaten untersucht. Dafür werden die Ideen der vier klassischen Autoren der Rechtssoziologie, nämlich Émile Durkheim, Max Weber, Talcott Parsons und Jürgen Habermas charakterisiert. Ein separater Abschnitt für die Rechtssoziologie von Niklas Luhmann wird präsentiert, der als Grundlage für die späteren Kapitel dient. Das Kapitel endet mit einigen Überlegungen zu einer regionalen Analyse des Rechts. In Kapitel 3 wird die Analyse der Begriffe „Evolution“ und „Differenzierung“ aus einer systemtheoretischen Perspektive in Betracht bezogen. Es werden Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen beiden Konzepten diskutiert. In diesem Zusammenhang werden zwei Begriffe, die die Analyse leiten, eingeführt. Diese sind: „evolutionäre Errungenschaften“ und „Formen der Differenzierung“. Schließlich werden vier theoretische Ansätze in Bezug auf funktionale Differenzierung in Chile diskutiert. In Kapitel 4 wird die Entwicklung des chilenischen Rechtssystems dargestellt. Hier teilt sich die Arbeit auf in zwei Analysestränge. Zum einem werden eine Reihe von „evolutionären Errungenschaften“ erörtert, die das chilenische Recht strukturieren. Hierzu wird sich auf die Rolle der Justizbehörden, der subjektiven Rechte, Verfassungen und Menschenrechte bezogen. Zum anderen werden drei „Formen der Differenzierung“ charakterisiert, nämlich: Stratifikation-Zentrum/Peripherie, funktionale Differenzierung mit Klassenstruktur und funktionale Differenzierung. Das Kapitel endet mit einem kurzen Exkurs über die semantischen Beschreibungen der chilenischen Rechtssoziologie im Hinblick auf die Rechtskultur. In Kapitel 5 werden zeitgenössische Tendenzen der Differenzierung des chilenischen Rechts untersucht. Diese Tendenzen werden im Kontext der Sinndimensionen und bestimmten Paradoxien thematisiert. Schließlich wird die Situation mit anderen nationalen Rechtssystemen in Lateinamerika verglichen. In Kapitel 6 werden die Schlussfolgerungen dieser Forschung dargestellt. Probleme und Fragen werden abschließend ausgewertet, die zuvor in Kapitel 1 identifiziert wurden. Schließlich wird auf einige zusätzliche Beiträge und allgemeinere Überlegungen, die sich aus dieser Forschung ergeben, hingewiesen.
Legal System, Chile, Differentiation, System Theory, Evolution
Cadenas, Hugo
2014
Englisch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Cadenas, Hugo (2014): The differentiation of law in Chile: study on the evolution of a national legal system. Dissertation, LMU München: Sozialwissenschaftliche Fakultät
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Abstract

Die vorliegende Arbeit untersucht die Differenzierung des Rechtssystems in Chile. Die grundlegende Frage der Arbeit ist: Welche Bedingungen ermöglichen die Entstehung eines funktional differenzierten Rechtssystems in Chile. Diese Fragestellung führt unweigerlich zum Problem des funktionalen Differenzierungsprozesses. Während die soziologische Diskussion über funktionale Differenzierung in Chile in vollem Gange ist, findet die Frage nach der Ausdifferenzierung des Rechtssystems in der aktuellen Debatte kein Platz. Die Hypothese der vorliegenden Arbeit weist darauf hin, dass die funktionale Differenzierung des chilenischen Rechtssystems Teil eines evolutionären Prozesses ist, der mit der Eroberung und Kolonisierung der Spanier im 16. Jahrhundert begonnen hat. Diese Entwicklung wird außerdem durch Veränderungen der Form der Differenzierung der chilenischen Gesellschaft sowie der Entstehung einer Reihe spezifischer evolutionärer Errungenschaften geprägt. Anhand von historischen, soziologischen und juristischen Dokumenten wird dieses Prozesses analysiert. Die Dissertation gliedert sich in sechs Kapitel. Jedes Kapitel beschäftigt sich mit bestimmten Problemen, die der Analyse ihre Struktur geben. Im ersten Kapitel „Einführung“ werden der Hintergrund der Dissertation sowie ihre Ziele, Thesen und Methodik erläutert. Das Weitern wird auf die Struktur der Arbeit eingegangen. Die funktionalistische Analyse orientiert sich an einer Reihe von Problemen und Fragen, die auch die Arbeit strukturieren. Im Folgenden gehen ich auf diese „Probleme und Fragen“ ein. In Kapitel 2 werden die Kernaspekte der Rechtssoziologie erläutert und die Genealogie der Rechtssoziologie aus den Bewegungen der sogenannten „soziologischen Jurisprudenz“ aus Europa und den Vereinigten Staaten untersucht. Dafür werden die Ideen der vier klassischen Autoren der Rechtssoziologie, nämlich Émile Durkheim, Max Weber, Talcott Parsons und Jürgen Habermas charakterisiert. Ein separater Abschnitt für die Rechtssoziologie von Niklas Luhmann wird präsentiert, der als Grundlage für die späteren Kapitel dient. Das Kapitel endet mit einigen Überlegungen zu einer regionalen Analyse des Rechts. In Kapitel 3 wird die Analyse der Begriffe „Evolution“ und „Differenzierung“ aus einer systemtheoretischen Perspektive in Betracht bezogen. Es werden Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen beiden Konzepten diskutiert. In diesem Zusammenhang werden zwei Begriffe, die die Analyse leiten, eingeführt. Diese sind: „evolutionäre Errungenschaften“ und „Formen der Differenzierung“. Schließlich werden vier theoretische Ansätze in Bezug auf funktionale Differenzierung in Chile diskutiert. In Kapitel 4 wird die Entwicklung des chilenischen Rechtssystems dargestellt. Hier teilt sich die Arbeit auf in zwei Analysestränge. Zum einem werden eine Reihe von „evolutionären Errungenschaften“ erörtert, die das chilenische Recht strukturieren. Hierzu wird sich auf die Rolle der Justizbehörden, der subjektiven Rechte, Verfassungen und Menschenrechte bezogen. Zum anderen werden drei „Formen der Differenzierung“ charakterisiert, nämlich: Stratifikation-Zentrum/Peripherie, funktionale Differenzierung mit Klassenstruktur und funktionale Differenzierung. Das Kapitel endet mit einem kurzen Exkurs über die semantischen Beschreibungen der chilenischen Rechtssoziologie im Hinblick auf die Rechtskultur. In Kapitel 5 werden zeitgenössische Tendenzen der Differenzierung des chilenischen Rechts untersucht. Diese Tendenzen werden im Kontext der Sinndimensionen und bestimmten Paradoxien thematisiert. Schließlich wird die Situation mit anderen nationalen Rechtssystemen in Lateinamerika verglichen. In Kapitel 6 werden die Schlussfolgerungen dieser Forschung dargestellt. Probleme und Fragen werden abschließend ausgewertet, die zuvor in Kapitel 1 identifiziert wurden. Schließlich wird auf einige zusätzliche Beiträge und allgemeinere Überlegungen, die sich aus dieser Forschung ergeben, hingewiesen.