Endokrinologische Grundlagen zum Zyklus des Rindes
|
Die Regulation der Keimdrüsenfunktion geschieht über eng miteinander verknüpfte Funktionseinheiten, wobei dem Zentralnervensystem (ZNS) eine übergeordnete Bedeutung zukommt. Hier werden nervöse Impulse (z.B. Schmerz) in hormonale Stimuli umgesetzt. Die an der Regulation und am Verlauf von Sexualfunktionen hierarchisch angeordneten Systeme unterliegen einer Autoregulation, welche auf sogenannten Rückkopplungs-Mechanismen (Feedback) beruht, d.h. dass übergeordnete Organe von Hormonen der nachgeordneten Organe beeinflusst werden. Dies kann sowohl in stimulierender als auch in hemmender Richtung verlaufen (positiver oder negativer Feedback). |
(n. Döcke, 1981) | |
Die Sekretion von GnRH aus dem Hypothalamus bewirkt die Freisetzung von FSH aus dem Hypophysenvorderlappen (HVL), wodurch eine Follikelreifung induziert wird. Die Brunstsymptome werden durch die steigenden Östrogenkonzentrationen aus einem dominierenden Tertiärfollikel bewirkt. Östradiol wiederum erhöht die Frequenz der tonischen LH-Sekretion (positiver Feedback), was schließlich zum Auftreten des präovulatorischen LH-Gipfels führt und damit zur Ovulation und der Anbildung eines Gelbkörpers. Brunst und Ovulation können nur bei niedrigen Progesteron-konzentrationen erfolgen, da die Progesteronsekretion eines Gelbkörpers die LH-Ausschüttung unterbindet (negativer Feedback).
|