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Prospektive Untersuchungen zu pathologisch–anatomischen Befunden bei Kühen mit perforierendem Labmagengeschwür
Prospektive Untersuchungen zu pathologisch–anatomischen Befunden bei Kühen mit perforierendem Labmagengeschwür
Ziel der vorliegenden Arbeit war die detaillierte Beschreibung von Anzahl, Lokalisation, Morphologie und Perforationwegen von perforierenden Labmagengeschwüren bei der Kuh. In einer vorgeschalteten retrospektiven Studie wurden die Selektionskriterien für diese Untersuchung erarbeitet. Die Mehrzahl der Patienten waren Rinder der Rasse Deutsches Fleckvieh mit einem Alter zwischen zwei und vier Jahren. Bei den sieben Kühen mit Typ III- Geschwüren (lokal begrenzte Peritonitis) und 16 Kühen mit Typ IV- Geschwüren (generalisierte Peritonitis) dieser Untersuchung lagen alle Perforationen im Korpus des Labmagens. Die Mehrzahl (n=11) der perforierenden Geschwüre vom Typ IV (generalisierte Peritonitis) lag im Pylorusregion-nahen Drittel des Korpus. Bei vier Tieren befand sich die Perforation im „mittleren Drittel“ des Korpus. Bei nur einem Tier mit Typ IV-Geschwür lag die Perforation im Psalter-nahen Drittel. Häufig lagen die Perforationen in den ventralen Labmagenbereichen. So waren bei 13 Patienten die perforierenden Geschwüre in dem Bereich der großen Kurvatur bis zum zentralen Labmagen lokalisiert. Bezüglich der Lokalisation der Geschwüre vom Typ III (lokal begrenzte Peritonitis) konnte keine Häufung innerhalb der Korpusregionen gefunden werden. Die Typ III-Geschwüre traten häufig gleichzeitig mit einer Labmagenverlagerung auf. Meist war nur ein perforierendes Geschwür pro Labmagen zu finden. In nur einem Fall waren zwei perforierende Geschwüre zu finden. Bei zwei Tieren konnte ein Geschwür mit zwei beziehungsweise vier Perforationen nachgewiesen werden. Die Morphologie der Geschwüre war meist oval bis rund mit wallartig aufgeworfenen Rändern. Die Geschwüre hatten meist eine Größe von einem bis vier Zentimeter(n). Bei allen Tieren mit Typ IV-Geschwüren erfolgte die Perforation in der Facies parietalis. Bei den Probanden mit Typ III-Geschwüren war nur einmal eine Perforation in der Facies visceralis zu finden. Hier erfolgte die Perforation also in die Bursa omentalis. Häufig konnte in der Bauchhöhle grün-sulziges Fibrin gefunden werden.
Labmagen, Ulkus, Kuh, Perforation, Geschwür
Zauscher, Tobias
2007
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Zauscher, Tobias (2007): Prospektive Untersuchungen zu pathologisch–anatomischen Befunden bei Kühen mit perforierendem Labmagengeschwür. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Ziel der vorliegenden Arbeit war die detaillierte Beschreibung von Anzahl, Lokalisation, Morphologie und Perforationwegen von perforierenden Labmagengeschwüren bei der Kuh. In einer vorgeschalteten retrospektiven Studie wurden die Selektionskriterien für diese Untersuchung erarbeitet. Die Mehrzahl der Patienten waren Rinder der Rasse Deutsches Fleckvieh mit einem Alter zwischen zwei und vier Jahren. Bei den sieben Kühen mit Typ III- Geschwüren (lokal begrenzte Peritonitis) und 16 Kühen mit Typ IV- Geschwüren (generalisierte Peritonitis) dieser Untersuchung lagen alle Perforationen im Korpus des Labmagens. Die Mehrzahl (n=11) der perforierenden Geschwüre vom Typ IV (generalisierte Peritonitis) lag im Pylorusregion-nahen Drittel des Korpus. Bei vier Tieren befand sich die Perforation im „mittleren Drittel“ des Korpus. Bei nur einem Tier mit Typ IV-Geschwür lag die Perforation im Psalter-nahen Drittel. Häufig lagen die Perforationen in den ventralen Labmagenbereichen. So waren bei 13 Patienten die perforierenden Geschwüre in dem Bereich der großen Kurvatur bis zum zentralen Labmagen lokalisiert. Bezüglich der Lokalisation der Geschwüre vom Typ III (lokal begrenzte Peritonitis) konnte keine Häufung innerhalb der Korpusregionen gefunden werden. Die Typ III-Geschwüre traten häufig gleichzeitig mit einer Labmagenverlagerung auf. Meist war nur ein perforierendes Geschwür pro Labmagen zu finden. In nur einem Fall waren zwei perforierende Geschwüre zu finden. Bei zwei Tieren konnte ein Geschwür mit zwei beziehungsweise vier Perforationen nachgewiesen werden. Die Morphologie der Geschwüre war meist oval bis rund mit wallartig aufgeworfenen Rändern. Die Geschwüre hatten meist eine Größe von einem bis vier Zentimeter(n). Bei allen Tieren mit Typ IV-Geschwüren erfolgte die Perforation in der Facies parietalis. Bei den Probanden mit Typ III-Geschwüren war nur einmal eine Perforation in der Facies visceralis zu finden. Hier erfolgte die Perforation also in die Bursa omentalis. Häufig konnte in der Bauchhöhle grün-sulziges Fibrin gefunden werden.