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Drei kommerzielle Testkits zur Tierartenidentifikation in Fleischerzeugnissen im Vergleich
Drei kommerzielle Testkits zur Tierartenidentifikation in Fleischerzeugnissen im Vergleich
Drei kommerzielle Testkits wurden in Hinblick auf ihre Routinetauglichkeit zum Tierartennachweis untersucht. Den Bereich der protein-basierenden Verfahren vertrat der ELISA Testkit von Transia. Als molekularbiologische Methoden wurden einerseits ein DNS-Chip (CarnoCheck®) und andererseits eine PCR auf Basis von Spezies-spezifischen Primern (CIB-A-Kit) eingesetzt. Mit Hilfe von Modellwürsten bekannter tierartlicher Zusammensetzung wurde die spezielle Untersuchung der Testkits in Hinblick auf Sensitivität, Spezifität, Zeit- und Kostenaufwand durchgeführt. Hierfür wurden 240 Proben in 20 Versuchsläufen à 12 Brühwürsten mit Konzentrationen der nachzuweisenden Tierarten Rind, Schwein, Huhn und Pute von 0,1% sowie 0,5% und 1,0% untersucht. Die Vorteile einer Sensitivität von 0,1% und die Möglichkeit der Differenzierung der Tierarten Huhn und Pute lagen auf Seiten des CIB-A-Kit und des CarnoCheck®. Der ELISA erreichte dagegen nur eine Sensitivität von 0,5%, ohne zwischen den Spezies Huhn und Pute differenzieren zu können, obwohl der Geflügel-ELISA signifikant (p=0,006) sensitiver für Pute war. Allen Testkits gemeinsam war eine hohe Spezifität gegenüber den getesteten Spezies. Die Kosten für den ELISA lagen im Bereich der Reagenzien, der Verbrauchsmaterialien und der Geräte deutlich unterhalb des finanziellen Aufwandes, der für die beiden molekularbiologischen Methoden notwendig war. Bezüglich der laufenden Analysekosten war der CarnoCheck® dagegen äußerst preiswert im Vergleich zu den anderen beiden Verfahren. In Hinblick des zeitlichen Aufwandes lag der ELISA mit knapp 5 ¾ Stunden vor dem CarnoCheck® mit ca. 8 ½ Stunden für die Analyse von 12 Proben. Beide hatten einen deutlichen Abstand zum CIB-A-Kit, der für die Untersuchung von 12 Proben auf 4 Tierarten ca. 13 Stunden in Anspruch nahm. Im Routineeinsatz hat sich der ELISA seit Jahren bewährt, könnte jedoch vom CarnoCheck® als Screening Verfahren abgelöst werden, während der CIB-A-Kit eher zur Kontrolle unschlüssiger ELISA-Ergebnisse einsetzbar ist.
Tierartenidentifikation, Testkits, Fleischerzeugnisse, PCR, ELISA
Stüber, Elisabeth
2007
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Stüber, Elisabeth (2007): Drei kommerzielle Testkits zur Tierartenidentifikation in Fleischerzeugnissen im Vergleich. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Drei kommerzielle Testkits wurden in Hinblick auf ihre Routinetauglichkeit zum Tierartennachweis untersucht. Den Bereich der protein-basierenden Verfahren vertrat der ELISA Testkit von Transia. Als molekularbiologische Methoden wurden einerseits ein DNS-Chip (CarnoCheck®) und andererseits eine PCR auf Basis von Spezies-spezifischen Primern (CIB-A-Kit) eingesetzt. Mit Hilfe von Modellwürsten bekannter tierartlicher Zusammensetzung wurde die spezielle Untersuchung der Testkits in Hinblick auf Sensitivität, Spezifität, Zeit- und Kostenaufwand durchgeführt. Hierfür wurden 240 Proben in 20 Versuchsläufen à 12 Brühwürsten mit Konzentrationen der nachzuweisenden Tierarten Rind, Schwein, Huhn und Pute von 0,1% sowie 0,5% und 1,0% untersucht. Die Vorteile einer Sensitivität von 0,1% und die Möglichkeit der Differenzierung der Tierarten Huhn und Pute lagen auf Seiten des CIB-A-Kit und des CarnoCheck®. Der ELISA erreichte dagegen nur eine Sensitivität von 0,5%, ohne zwischen den Spezies Huhn und Pute differenzieren zu können, obwohl der Geflügel-ELISA signifikant (p=0,006) sensitiver für Pute war. Allen Testkits gemeinsam war eine hohe Spezifität gegenüber den getesteten Spezies. Die Kosten für den ELISA lagen im Bereich der Reagenzien, der Verbrauchsmaterialien und der Geräte deutlich unterhalb des finanziellen Aufwandes, der für die beiden molekularbiologischen Methoden notwendig war. Bezüglich der laufenden Analysekosten war der CarnoCheck® dagegen äußerst preiswert im Vergleich zu den anderen beiden Verfahren. In Hinblick des zeitlichen Aufwandes lag der ELISA mit knapp 5 ¾ Stunden vor dem CarnoCheck® mit ca. 8 ½ Stunden für die Analyse von 12 Proben. Beide hatten einen deutlichen Abstand zum CIB-A-Kit, der für die Untersuchung von 12 Proben auf 4 Tierarten ca. 13 Stunden in Anspruch nahm. Im Routineeinsatz hat sich der ELISA seit Jahren bewährt, könnte jedoch vom CarnoCheck® als Screening Verfahren abgelöst werden, während der CIB-A-Kit eher zur Kontrolle unschlüssiger ELISA-Ergebnisse einsetzbar ist.