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Der Einfluss der repetitiven Transkraniellen Magnetstimulation auf CCK-4-induzierte Panikattacken
Der Einfluss der repetitiven Transkraniellen Magnetstimulation auf CCK-4-induzierte Panikattacken
Angst- und Panikstörungen sind in der Bevölkerung häufig auftretende Krankheitsbilder, von denen zu großem Teil auch junge Menschen betroffen sind. Es stehen mit der Verhaltenstherapie und der Pharmakotherapie bereits etablierte Therapiestandards zur Verfügung. Jedoch kommt es bei den behandelten Patienten langfristig in bis zu 25% der Patienten zu einer Therapieresistenz bzw. zu belastenden Nebenwirkungen durch die Pharmakotherapie. Es besteht daher weiterhin der Bedarf an neuen alternativen Therapiestrategien. Mit der Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) steht ein interessantes Paradigma bereit, welches vor dem Hintergrund der postulierten Wirksamkeit bei depressiven Störungen auch in der Behandlung von Angststörungen ein mögliches Potential besitzt. In einer placebo-kontrollierten cross-over-Studie wurde bei 11 gesunden Probanden eine 1-Hz-Verum- oder Placebo-rTMS an zwei verschiedenen Tagen über dem rechten dorsolateralen präfrontalen Kortex durchgeführt. Unmittelbar nach der Stimulation wurde durch die Gabe eines Cholezystokinin-Tetrapeptids (CCK-4) eine experimentelle Panik-Auslösung durchgeführt. Die Panik-Reaktion nach CCK-4-Gabe wurde durch Anwendung klinischer Skalen, Messung der Herzfrequenz und Untersuchung der Blutspiegel auf ACTH und Cortisol ermittelt. Alle Probanden zeigten sowohl nach Verum-rTMS als auch nach Placebo-rTMS eine der CCK-4-Gabe folgende deutliche Panik-Reaktion. Eine ANOVA-durchgeführte Analyse zeigte keine signifikanten Unterschiede in einer der untersuchten Parameter zwischen beiden Bedingungen. Im Gegensatz zu vorherigen Untersuchungen an Patienten mit Angststörungen wurde die durch CCK-4 ausgelöste Panik an gesunden Probanden nicht durch eine niedrigfrequente rTMS beeinflusst. Zukünftige Studien sollten untersuchen, ob eine rTMS vielleicht bei Patienten mit Panikstörungen die Reaktion auf CCK-4-Gabe beeinflusst.
Angst, CCK-4, Transkranielle Magnetstimulation, Panik, HPA-System
Völkel, Nicolas
2007
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Völkel, Nicolas (2007): Der Einfluss der repetitiven Transkraniellen Magnetstimulation auf CCK-4-induzierte Panikattacken. Dissertation, LMU München: Medizinische Fakultät
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Abstract

Angst- und Panikstörungen sind in der Bevölkerung häufig auftretende Krankheitsbilder, von denen zu großem Teil auch junge Menschen betroffen sind. Es stehen mit der Verhaltenstherapie und der Pharmakotherapie bereits etablierte Therapiestandards zur Verfügung. Jedoch kommt es bei den behandelten Patienten langfristig in bis zu 25% der Patienten zu einer Therapieresistenz bzw. zu belastenden Nebenwirkungen durch die Pharmakotherapie. Es besteht daher weiterhin der Bedarf an neuen alternativen Therapiestrategien. Mit der Transkraniellen Magnetstimulation (TMS) steht ein interessantes Paradigma bereit, welches vor dem Hintergrund der postulierten Wirksamkeit bei depressiven Störungen auch in der Behandlung von Angststörungen ein mögliches Potential besitzt. In einer placebo-kontrollierten cross-over-Studie wurde bei 11 gesunden Probanden eine 1-Hz-Verum- oder Placebo-rTMS an zwei verschiedenen Tagen über dem rechten dorsolateralen präfrontalen Kortex durchgeführt. Unmittelbar nach der Stimulation wurde durch die Gabe eines Cholezystokinin-Tetrapeptids (CCK-4) eine experimentelle Panik-Auslösung durchgeführt. Die Panik-Reaktion nach CCK-4-Gabe wurde durch Anwendung klinischer Skalen, Messung der Herzfrequenz und Untersuchung der Blutspiegel auf ACTH und Cortisol ermittelt. Alle Probanden zeigten sowohl nach Verum-rTMS als auch nach Placebo-rTMS eine der CCK-4-Gabe folgende deutliche Panik-Reaktion. Eine ANOVA-durchgeführte Analyse zeigte keine signifikanten Unterschiede in einer der untersuchten Parameter zwischen beiden Bedingungen. Im Gegensatz zu vorherigen Untersuchungen an Patienten mit Angststörungen wurde die durch CCK-4 ausgelöste Panik an gesunden Probanden nicht durch eine niedrigfrequente rTMS beeinflusst. Zukünftige Studien sollten untersuchen, ob eine rTMS vielleicht bei Patienten mit Panikstörungen die Reaktion auf CCK-4-Gabe beeinflusst.