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Die feline Panleukopenie - Eine retrospektive Studie
Die feline Panleukopenie - Eine retrospektive Studie
Die vorliegende Studie beinhaltet drei Untersuchungen zur felinen Panleukopenie. Zuerst wurde in den Jahren von 1990 bis 2000 die Prävalenz von Parvo- und Coronaviren bei 867 Kotproben mit der elektronenmikroskopischen Untersuchung ermittelt. Die Kotproben stammten von Katzen, die mit Durchfall in der I. Medizinischen Tierklinik vorgestellt wurden. Davon waren in 145 Proben Parvoviren und in 205 Coronaviren enthalten. In der zweiten Untersuchung wurden von 197 Katzen, bei denen von 1990 bis 2000 mittels Elektronenmikroskopie, Histologie oder Polymerasekettenreaktion die Diagnose feline Panleukopenie gestellt werden konnte, eine Reihe von Parametern retrospektiv ausgewertet. Auffällig war dabei, dass eine große Anzahl von in der Wohnung gehaltenen Katzen infiziert war. Weiterhin wurden die Initialsymptome und die Symptome im Verlauf der Infektion bewertet. Die Anzahl der Katzen mit Vomitus als Initialsymptom nahm statistisch signifikant im Verlauf des Beobachtungszeitraums von 1990 bis 2000 ab. Statistisch signifikant entwickelten eine höhere Anzahl an infizierten geimpften Katzen Diarrhoe und eine geringere Anzahl der geimpften Katzen Anorexie und Apathie. Katzen, die eine sehr ausgeprägte Leukopenie zeigten, verstarben statistisch signifikant häufiger. Ebenso verstarben statistisch signifikant Katzen mit einem niedrigeren Albumin häufiger. Auswertungen zur Therapie ergaben keinen Einfluss durch passive Immunisierung. Diese Auswertungen waren allerdings nicht randomisiert. Es zeigte sich weiterhin kein Unterschied durch den granulozyten-stimulierenden Faktor, auch hier beeinflusst durch die unterschiedliche Leukozytenzahl der therapierten und nicht therapierten Katzen. In Bezug auf den Krankheitsausgang wurde bei verschiedenen Therapien jedoch kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt. Ferner wurden im dritten Teil der Studie fünf Schnelltestsysteme zum Nachweis von felinen Parvoviren im Kot untersucht. Dabei zeigten der SASTMParvotest eine Sensitivität von 80,0% und eine Spezifität von 96,3% und der FASTest®Parvo Strip eine Sensitivität von 80,0% und eine Spezifität von 93,7%. Beide Testsysteme können für den Praxisgebrauch zum Nachweis von Parvoviren im Kot von Katzen empfohlen werden.
Feline Panleukopenie, retrospektive Studie, Schnelltestsysteme, Parvo- und Coronaviren, Kotproben
Horlacher, Karin
2004
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Horlacher, Karin (2004): Die feline Panleukopenie - Eine retrospektive Studie. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Die vorliegende Studie beinhaltet drei Untersuchungen zur felinen Panleukopenie. Zuerst wurde in den Jahren von 1990 bis 2000 die Prävalenz von Parvo- und Coronaviren bei 867 Kotproben mit der elektronenmikroskopischen Untersuchung ermittelt. Die Kotproben stammten von Katzen, die mit Durchfall in der I. Medizinischen Tierklinik vorgestellt wurden. Davon waren in 145 Proben Parvoviren und in 205 Coronaviren enthalten. In der zweiten Untersuchung wurden von 197 Katzen, bei denen von 1990 bis 2000 mittels Elektronenmikroskopie, Histologie oder Polymerasekettenreaktion die Diagnose feline Panleukopenie gestellt werden konnte, eine Reihe von Parametern retrospektiv ausgewertet. Auffällig war dabei, dass eine große Anzahl von in der Wohnung gehaltenen Katzen infiziert war. Weiterhin wurden die Initialsymptome und die Symptome im Verlauf der Infektion bewertet. Die Anzahl der Katzen mit Vomitus als Initialsymptom nahm statistisch signifikant im Verlauf des Beobachtungszeitraums von 1990 bis 2000 ab. Statistisch signifikant entwickelten eine höhere Anzahl an infizierten geimpften Katzen Diarrhoe und eine geringere Anzahl der geimpften Katzen Anorexie und Apathie. Katzen, die eine sehr ausgeprägte Leukopenie zeigten, verstarben statistisch signifikant häufiger. Ebenso verstarben statistisch signifikant Katzen mit einem niedrigeren Albumin häufiger. Auswertungen zur Therapie ergaben keinen Einfluss durch passive Immunisierung. Diese Auswertungen waren allerdings nicht randomisiert. Es zeigte sich weiterhin kein Unterschied durch den granulozyten-stimulierenden Faktor, auch hier beeinflusst durch die unterschiedliche Leukozytenzahl der therapierten und nicht therapierten Katzen. In Bezug auf den Krankheitsausgang wurde bei verschiedenen Therapien jedoch kein statistisch signifikanter Unterschied festgestellt. Ferner wurden im dritten Teil der Studie fünf Schnelltestsysteme zum Nachweis von felinen Parvoviren im Kot untersucht. Dabei zeigten der SASTMParvotest eine Sensitivität von 80,0% und eine Spezifität von 96,3% und der FASTest®Parvo Strip eine Sensitivität von 80,0% und eine Spezifität von 93,7%. Beide Testsysteme können für den Praxisgebrauch zum Nachweis von Parvoviren im Kot von Katzen empfohlen werden.