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Dopplersonographische Untersuchung der Nieren beim Kaninchen
Dopplersonographische Untersuchung der Nieren beim Kaninchen
Ziel dieser Arbeit bestand darin, beim unsedierten Zwergkaninchen mittels Dopplersonographie Referenzwerte für die Fließparameter der Nierengefäße sonographisch unauffälliger Nieren zu erstellen. In der vorliegenden Arbeit wurden hierfür 46 adulte Kaninchen untersucht. Allerdings mussten zwei Kaninchen aufgrund morphologisch auffälliger Nieren aus der Studie ausgeschlossen werden. Folglich wurden alle Daten nur an 44 Tieren erhoben, die sich in einer Altersspanne von sechs Monaten und sechs Jahren befanden. Die Nieren wurden mittels B-Bild Sonographie bei einer Arbeitsfrequenz von 8 bis 10 MHz dargestellt und sonographisch vermessen sowie dopplersonographisch die Blutflüsse in den Aa. interlobares untersucht. Während der 30 minütigen Untersuchungsdauer wurden die Kaninchen in Rückenlage mit leichter Fixierung der Vordergliedmaßen und des Kopfes gelagert. Dabei blieb die Herzfrequenz konstant im unteren Ruhebereich mit durchschnittlich etwa 220 Schlägen pro Minute. Zur klinisch diagnostischen Beurteilung der Nierengröße schien das Volumen als bestes Kriterium. Das absolute Nierenvolumen lag durchschnittlich bei 3,57 ml und das relative Volumen, d.h. bezogen auf 1000 g, bei 2,13 ml. Die Längenmessungen wiesen die beste Reproduzierbarkeit auf, bei ihnen muss man mit Messungenauigkeiten von ± 7,9 – 10 % rechnen. Die Hilusmessungen dagegen zeigten die schlechteste Reproduzierbarkeit. Das errechnete Rinden-Mark-Verhältnis in dieser Studie betrug im Mittel 1:1,33. Der Nierenhilus betrug im Mittel das 0,4 fache der Nierenrinde. Die dopplersonographische Untersuchung im Dorsalschnitt gelang beim Kaninchen überdurchschnittlich gut und erforderte nur eine kurze Einarbeitungszeit. Ein durchschnittlicher RI von 0,54 sowie PI von 0,79 wurde bei sonographisch unauffälligen Nieren ermittelt. Der Resistance-Index bei unsedierten Zwergkaninchen lag in einem ähnlichen Bereich wie von sedierten Kaninchen. Die Blutfließparameter erwiesen sich als für Geschlecht und Körpergewicht unabhängige Parameter. Im Bezug auf das Alter konnte bei allen untersuchten Blutfließparametern eine Abhängigkeit festgestellt werden. Mit zunehmendem Lebensalter kam es zu einem signifikanten Anstieg der Fließparameter. Die Reproduzierbarkeit wurde auch bei der Messung der Blutfließparameter überprüft. Für den klinisch diagnostischen Einsatz ist primär der RI gut geeignet.
Kaninchen, Niere, Dopplersonographie, Ultraschall, Nierengefäße
Ullrich, Christina
2013
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Ullrich, Christina (2013): Dopplersonographische Untersuchung der Nieren beim Kaninchen. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Ziel dieser Arbeit bestand darin, beim unsedierten Zwergkaninchen mittels Dopplersonographie Referenzwerte für die Fließparameter der Nierengefäße sonographisch unauffälliger Nieren zu erstellen. In der vorliegenden Arbeit wurden hierfür 46 adulte Kaninchen untersucht. Allerdings mussten zwei Kaninchen aufgrund morphologisch auffälliger Nieren aus der Studie ausgeschlossen werden. Folglich wurden alle Daten nur an 44 Tieren erhoben, die sich in einer Altersspanne von sechs Monaten und sechs Jahren befanden. Die Nieren wurden mittels B-Bild Sonographie bei einer Arbeitsfrequenz von 8 bis 10 MHz dargestellt und sonographisch vermessen sowie dopplersonographisch die Blutflüsse in den Aa. interlobares untersucht. Während der 30 minütigen Untersuchungsdauer wurden die Kaninchen in Rückenlage mit leichter Fixierung der Vordergliedmaßen und des Kopfes gelagert. Dabei blieb die Herzfrequenz konstant im unteren Ruhebereich mit durchschnittlich etwa 220 Schlägen pro Minute. Zur klinisch diagnostischen Beurteilung der Nierengröße schien das Volumen als bestes Kriterium. Das absolute Nierenvolumen lag durchschnittlich bei 3,57 ml und das relative Volumen, d.h. bezogen auf 1000 g, bei 2,13 ml. Die Längenmessungen wiesen die beste Reproduzierbarkeit auf, bei ihnen muss man mit Messungenauigkeiten von ± 7,9 – 10 % rechnen. Die Hilusmessungen dagegen zeigten die schlechteste Reproduzierbarkeit. Das errechnete Rinden-Mark-Verhältnis in dieser Studie betrug im Mittel 1:1,33. Der Nierenhilus betrug im Mittel das 0,4 fache der Nierenrinde. Die dopplersonographische Untersuchung im Dorsalschnitt gelang beim Kaninchen überdurchschnittlich gut und erforderte nur eine kurze Einarbeitungszeit. Ein durchschnittlicher RI von 0,54 sowie PI von 0,79 wurde bei sonographisch unauffälligen Nieren ermittelt. Der Resistance-Index bei unsedierten Zwergkaninchen lag in einem ähnlichen Bereich wie von sedierten Kaninchen. Die Blutfließparameter erwiesen sich als für Geschlecht und Körpergewicht unabhängige Parameter. Im Bezug auf das Alter konnte bei allen untersuchten Blutfließparametern eine Abhängigkeit festgestellt werden. Mit zunehmendem Lebensalter kam es zu einem signifikanten Anstieg der Fließparameter. Die Reproduzierbarkeit wurde auch bei der Messung der Blutfließparameter überprüft. Für den klinisch diagnostischen Einsatz ist primär der RI gut geeignet.