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Klinischer Vergleich der Wirksamkeit von Firocoxib und Phenylbutazon bei equinen Augenpatienten
Klinischer Vergleich der Wirksamkeit von Firocoxib und Phenylbutazon bei equinen Augenpatienten
Verschiedene Augenerkrankungen beim Pferd erfordern eine systemische antiphlogistische Therapie. Im Vordergrund stehen hierbei die equine rezidivierende Uveitis sowie die Vor- und Nachbehandlung bei chirurgischen Eingriffen am Pferdeauge. Traditionell angewandte unselektive Hemmstoffe der Cyclooxygenasen (COX) wie Phenylbutazon sind in der Vergangenheit aufgrund ihrer insbesondere den Gastrointestinaltrakt betreffenden Nebenwirkungen zunehmend in Kritik geraten. Um das Risiko derartiger, hauptsächlich auf die COX-1-Hemmung zurückzuführender Wirkungen zu minimieren, wurden selektive Hemmstoffe der Cyclooxygenase 2 eingeführt. Mit dem den Wirkstoff Firocoxib enthaltenden Präparat Equioxx® ist erstmals ein selektiver COX-2-Hemmer aus der Klasse der Coxibe in der Gruppe der nicht-steroidalen Antiphlogistika für die Anwendung beim Pferd zugelassen. Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden, ob klinisch erkennbare Unterschiede in der antiphlogistischen und analgetischen Wirkung von Firocoxib und Phenylbutazon bei Augenpatienten vorliegen. Ein zweites Ziel der Arbeit stellte die Untersuchung der Anreicherung der beiden Wirkstoffe im Glaskörperraum dar. Im Rahmen dieser Studie wurden insgesamt 140 Patienten mit unterschiedlichen Augenerkrankungen entweder mit Firocoxib (einmal täglich 0,1 mg/kg p.o.) oder mit Phenylbutazon (zweimal täglich 4 mg/kg) systemisch behandelt. Bezüglich der klinischen Wirksamkeit ergaben sich nur geringe Unterschiede zwischen Firocoxib und Phenylbutazon, wobei Phenylbutazon im Rahmen der Vitrektomie über eine signifikant bessere postoperative analgetische Wirkung verfügt. Im Gegensatz dazu reichert sich Firocoxib aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften zu einem signifikant höheren Grad im Glaskörperraum an. Das Glaskörper : Serum – Verhältnis belief sich im Mittel für Firocoxib auf 19,3%, für Phenylbutazon nur auf 1,3%. Da die Unterschiede in der klinischen Wirksamkeit als gering einzustufen sind, sollte Firocoxib insbesondere bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für gastrointestinale oder anderweitige durch unselektive Hemmung der Cyclooxygenasen bedingten Nebenwirkungen als wirksame Alternative bei der Behandlung von entzündlichen Augenerkrankungen oder als operationsbegleitende Therapie in Betracht gezogen werden.
NSAIDs, Pferd, selektive COX-2-Hemmer, Augenerkrankungen, ERU
Binder, Kerstin
2013
Deutsch
Universitätsbibliothek der Ludwig-Maximilians-Universität München
Binder, Kerstin (2013): Klinischer Vergleich der Wirksamkeit von Firocoxib und Phenylbutazon bei equinen Augenpatienten. Dissertation, LMU München: Tierärztliche Fakultät
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Abstract

Verschiedene Augenerkrankungen beim Pferd erfordern eine systemische antiphlogistische Therapie. Im Vordergrund stehen hierbei die equine rezidivierende Uveitis sowie die Vor- und Nachbehandlung bei chirurgischen Eingriffen am Pferdeauge. Traditionell angewandte unselektive Hemmstoffe der Cyclooxygenasen (COX) wie Phenylbutazon sind in der Vergangenheit aufgrund ihrer insbesondere den Gastrointestinaltrakt betreffenden Nebenwirkungen zunehmend in Kritik geraten. Um das Risiko derartiger, hauptsächlich auf die COX-1-Hemmung zurückzuführender Wirkungen zu minimieren, wurden selektive Hemmstoffe der Cyclooxygenase 2 eingeführt. Mit dem den Wirkstoff Firocoxib enthaltenden Präparat Equioxx® ist erstmals ein selektiver COX-2-Hemmer aus der Klasse der Coxibe in der Gruppe der nicht-steroidalen Antiphlogistika für die Anwendung beim Pferd zugelassen. Ziel dieser Arbeit war es, herauszufinden, ob klinisch erkennbare Unterschiede in der antiphlogistischen und analgetischen Wirkung von Firocoxib und Phenylbutazon bei Augenpatienten vorliegen. Ein zweites Ziel der Arbeit stellte die Untersuchung der Anreicherung der beiden Wirkstoffe im Glaskörperraum dar. Im Rahmen dieser Studie wurden insgesamt 140 Patienten mit unterschiedlichen Augenerkrankungen entweder mit Firocoxib (einmal täglich 0,1 mg/kg p.o.) oder mit Phenylbutazon (zweimal täglich 4 mg/kg) systemisch behandelt. Bezüglich der klinischen Wirksamkeit ergaben sich nur geringe Unterschiede zwischen Firocoxib und Phenylbutazon, wobei Phenylbutazon im Rahmen der Vitrektomie über eine signifikant bessere postoperative analgetische Wirkung verfügt. Im Gegensatz dazu reichert sich Firocoxib aufgrund seiner pharmakologischen Eigenschaften zu einem signifikant höheren Grad im Glaskörperraum an. Das Glaskörper : Serum – Verhältnis belief sich im Mittel für Firocoxib auf 19,3%, für Phenylbutazon nur auf 1,3%. Da die Unterschiede in der klinischen Wirksamkeit als gering einzustufen sind, sollte Firocoxib insbesondere bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für gastrointestinale oder anderweitige durch unselektive Hemmung der Cyclooxygenasen bedingten Nebenwirkungen als wirksame Alternative bei der Behandlung von entzündlichen Augenerkrankungen oder als operationsbegleitende Therapie in Betracht gezogen werden.